Chaussee de Seine

Wir drehen um. Im dunkeln und fast in der Nacht beschließen wir, zu wenden. Das Meer kocht, der Wind bläst. In der Drehung schaukelt das Boot, die Schiffsbewegung zieht mir den Boden unter den Füßen weg, ich werde seekrank.

Christoph schickt mich in die Koje und steuert den Weg alleine zurück. Mit Wind von achtern ist das doch erträglicher. Ich lege mich mit einem Ohropax im Ohr hin, alles dreht sich. Mit der Zeit beruhige ich mich aber.
Irgendwann nachts wache ich von einem lauten piepsen auf. Ich stehe auf und suche die Quelle. Das Funkgerät gibt einen AiS Alarm – ein Boot ist in gefährlicher Nähe. Ich gehe schnell an Deck. Es ist ein Kreuzfahrer, doch dieser ist noch sehr weit entfernt. Wir checken die Lage, das Schiff dreht irgendwann ab. Christoph schickt mich wieder unter Deck und ich nehme dankbar an.

„Kommst du? Wir sind gleich da!“ Ich stehe auf, schlüpfe in mein Ölzeug und gehe an Deck.
Ein unglaublich schöner Sonnenaufgang empfängt mich. Wir legen in Camaret-sur-mer an unserem gewohnten Platz an und legen uns erst mal schlafen.

Der Morgen begrüßt uns mit Nebel. Alles sieht so diesig aus wie unsere Stimmung. Wir besprechen die Fahrt und beschließen, es richtig gemacht zu haben. Auch wenn es sich anders anfühlt. Wir starten mit unseren Plänen für die Weiterfahrt, denn: aufgeben ist keine Option.

Irgendwann kommt der Zündfunke: ein Freund von uns will mit uns über die Biscaya fahren. Diese Info nimmt uns ganz viele Sorgen ab und wir nehmen das Angebot sehr gerne an. Flo ist eine Art „Allzweckwaffe“, der Leatherman unter den Seglern die wir kennen. Wir sind froh, nicht alleine die Überfahrt machen zu müssen. Unsere größte Sorge ist, ich könnte ausfallen. Und dann müsste Christoph alles alleine machen. Die zweitgrößte Sorge ist, es könnte etwas kaputtgehen, was wir nicht selbst reparieren können. Genau hier kommt Flo ins Spiel, er kann nämlich gefühlt alles reparieren!

Also checken wir das Wetter und die Lage. Vielleicht passt das Wetter in fünf Tagen, aber fünf Tage sind auch keine stabile Wettervorhersage. Wir haben noch eine offene Lieferung aus NL, die uns in den Marinas in Frankreich nicht erreichen will. Wir beschließen, uns die Sachen zu dem nächsten TransOzean Stützpunkt schicken zu lassen, das sollte besser funktionieren. Also machen wir uns auf den Weg dorthin und Flo plant seine Reise auch an diesen Punkt.
Der Stützpunkt ist in Concarneau, hinter unserem wunden Punkt, der Ponte de Raz.

Face your fears

Also stellen wir uns der Situation und fahren bei einem wirklich sehr ruhigen Wetterfenster los. Wir queren die Pointe de Raz kurz vor Sonnenuntergang bei 1 Bft und null Welle. Wir fahren durch die Nacht, begleitet von Delfinen und kommen am frühen Morgen im Hafen von Concarneau an.

Es ist traumhaft hier, Concarneau ist ein sehr hübscher Ort mitten in der Bretagne. Und unsere Lieferung wurde schon im Hafen abgegeben. Gegen nachmittag sollte Flo ankommen, wir sind erleichtert, alles läuft.
Nur das Wetterfenster sieht immer noch sehr zweifelhaft aus. Entweder wir haben sehr viel Wind – oder keinen. Die Vorhersagemodelle sind nicht sehr einheitlich, was nicht gut ist. Je einheitlicher verschiedene Modelle, desto stabiler die Vorhersage.

Wir beschließen, uns entspannt vorzubereiten und am nächsten Tag zu entscheiden ob wir fahren wollen. Also bestaunen wir die mittelalterliche Stadt von Concarneau und fallen müde ins Bett.
Am nächsten Morgen sieht die Vorhersage immer noch nicht besser aus.

Die Möglichkeiten sind fahren und entweder zu viel oder keinen Wind zu haben. Oder zu bleiben, am Boot zu reparieren und uns die Bretagne anzuschauen und später ohne Flo zu fahren. Beide Optionen haben ihre Reize – aber auch ihre Gefahren.
Der Wecker geht um 06.00 Uhr. Wir wollten uns entscheiden. Und wie es dann so ist: keiner will die Entscheidung treffen. Bis 11.00 Uhr diskutieren wir. Und plötzlich geht es schnell: Flo fährt mit dem Faltrad Diesel holen, wir klarieren das Boot. Und 2 Stunden später fahren wir los: Biscaya, Baby!

Biscaya, Baby!

Wir hatten zu Beginn der Reise natürlich unseren Tribut an Ramses gezollt. Aber bis jetzt war er ja sehr zurückhaltend mit seinem wohlwollenden Wind. Bei einer Umfrage in einer Facebookgruppe wurde mir gesagt: kippt alles rein, was ihr mögt und vergesst die anderen Götter nicht!
Gesagt, getan: es gab Gin, Gummibärchen und Lakritzschnecken für Rasmus, Poseidon und alle anderen Götter. Die Delfine waren ein wenig verwirrt, ließen sich aber nicht abbringen: sie spielten und schwammen mit uns. Der Wind frischte auf und wir hatten gepflegte 15 Knoten. Traumhaft.

Die Jungs beschlossen, ich dürfte nachts schlafen und das Angebot nahm ich sehr gerne an. Ich war doch etwas „seekrank“ (also müde) und kroch bei Anbruch der Dunkelheit in die Koje.
Flo und Christoph wechselten sich ab und die erste Nacht verlief ruhig.

Jetzt hier jeden Tag im Verlauf zu erklären, das geht zu weit. Wir mussten irgendwann auf halber Strecke die Segel einholen. Die Biscaya wogte so vor sich hin, es sah aus wie das Meer in der Augsburger Puppenkiste.

Irgendwann meinte Christoph, etwas zu sehen. Wir holten die Ferngläser, machten etwas schwimmendes leuchtfarbenes aus, wir diskutierten was zu tun wäre und wir nahmen Kurs auf.

Je näher wir kamen, umso ruhiger wurden wir. Was, wenn…es ein Mensch ist? Was, wenn schlimmes uns erwartet? Und dann die Erleichterung: es war rosa, irgendetwas aufgeblasenes. Das Smartphone gezückt und dann POB Manöver mitten auf der Biscaya geübt. (POB= Person over Bord). Person über Bord-Manöver wird gefahren, wenn jemand über Bord geht und wieder eingeholt werden muss.

Blöd ist es nur, wenn man vergißt, am Smartphone den Aufnahmeknopf zu drücken. Und so gibt es nur Erinnerungen und Erzählungen, wie wir den rosa Bade-Flamingo aus der Biscaya fischten.

Der Abend naht und ich schleiche langsam Richtung Koje, da kommt der Ruf von Flo „Delfine“.
Und dann haben wir den besten Gänsehaut-Moment überhaupt: ganz viele Delfine springen und schwimmen mit uns in einem 100% kitschigen Sonnenuntergang. Das volle Farbspektrum der gelb, rosa und Rottöne umgibt uns. Kleine Fische springen aus dem glatten und ruhigen Wasser…wir sind alle drei total berührt!
Schau es dir an im unten angehängten Video…

Holà España!

Es kommt die Nacht und am nächsten Morgen ist es soweit, wir erreichen Spanien! Begleitet von Pilotwalen erreichen wir die Bucht von A Coruña. Die Anfahrt war etwas komplizierter, da sehr viel Fischer-Gedöns im Wasser schwamm. Also Bojen, an denen entweder ein Korb oder ein Netz oder was auch immer hängt. Hier muss man aufpassen, schnell ist etwas im Propeller und die Fahrt ist erst mal vorbei. 

In A Coruña gibt es mehrere Marinas, jede hat ihre Vor-und Nachteile. Wir haben uns für die Stadtmarina entschieden, denn wir liegen immer gerne zentral. 
Wir kommen an: unsere Biscaya Überquerung ist geschafft! Und…wir leben alle noch. Kaputt und glücklich.

Doch wir kommen erst nicht zur Ruhe, wir brauchen dringend ein paar Ersatzteile, der Autopilot braucht dringend Pflege und der Schlitten vom Rollgroß hat den Geist aufgegeben. Irgendwas ist immer nach der Biscayaüberquerung, habe ich gehört.

Also gehen wir schnell direkt in den Organisationsmodus über und regeln die wichtigsten Sachen, denn es ist Wochenende. Und gerade die kleinen Läden haben auch in Spanien am Wochenende geschlossen, oft sogar schon Samstags.

Als alles erledigt ist, geht es duschen, schlafen und abends dann „zum Spanier“, lecker Tapas essen. Die Stadt nach den drei Tagen vollkommene Einsamkeit ist zum einen völlig überfordernd, zum anderen aber auch toll. Und der Kopf muss sich umgewöhnen von französisch auf spanisch. Wir stoßen an auf eine erfolgreiche Biscaya – Querung mit rosa Flamingo!

Die Stadtmarina war eine gute Entscheidung, wir liegen richtig zentral und können so unsere Besorgungen gut erledigen. Der Autopilot hat schon seit Beginn der Reise rumgezickt. Also nimmt sich Flo erst mal diesen vor, nur ein Teil von vielen Baustellen am Boot. Es beginnen arbeitsreiche Tage. Flo und Christoph sind unermüdlich, der Paketdienst bringt ein Päckchen nach dem anderen und Christoph kennt bald alle Ferruterias und Autozubehörläden in A Coruña.

Nach ein paar Tagen kommt die Freundin von Flo und die beiden ziehen mit dem Auto weiter. Sie machen zusammen Urlaub in Galizien, was nicht heißt, wir sehen sie nicht wieder.

Wir verbringen noch ein paar Tage in A Coruña bei der Vorbereitung der weiteren Reise. Das Beiboot, das Dinghi, wird zum ersten Mal aufgeblasen und der 2PS Außenborder endlich gewartet. Das Langfahrer-Leben nimmt seine Form an!
Danke Biscaya!

Wie es nach A Coruña weitergeht, kommt dann im nächsten Artikel!

Cherbourg

Wir sind in Nordfrankreich, auf dem Weg nach Cherbourg.
Unsere einzige Info zu Cherbourg war: das ist die Palmengrenze. Hier sind die ersten Palmen am Hafen und ab hier werden es von Hafen zu Hafen immer mehr! Dabei sind wir ja noch in Nordfrankreich.

Wir hatten unsere Fahrt so geplant, daß wir im Morgengrauen ankommen sollten. Doch natürlich kam es anders: unter Motor waren wir durch Strömung und wenig Wind sehr schnell. Und so waren wir trotz bummeln mit 3 Knoten in den letzten Stunden schon um 4 Uhr vor dem Hafen. Uns begrüßte ein buntes Lichtermeer. Jetzt galt es, die richtigen Signale zu finden. Die Lichter, die uns den Weg in den Hafen zeigen. Puh, schwierig. Ist das jetzt ein Signal-Licht oder doch eine Straßenbeleuchtung? Das da hinten, das sieht so aus. Nein, das scheint eine Neonschrift zu sein. Gefühlt nach einer Stunde waren wir im Vorhafen.

Doch hier ging es weiter, wir mussten die richtige Einfahrt finden. Cherbourg ist schwierig, da es zum einen zwei Barren gibt und zum anderen auch einen Marinehafen gibt, den man nicht anlaufen darf.
Es kam doch tatsächlich eine zweite Yacht an und wir konnten dieser hinterher fahren. Gleich am Anfang des Hafens gab es einen Steg zum längsseits anlegen. Das taten wir auch, unser erstes Anlegemanöver bei Dunkelheit klappte perfekt. Wir klatschen uns ab und gingen schlafen.

Morgens kam ein Marinero und bat uns, uns doch umzulegen. Es wurde ein großes Boot erwartet und man braucht den Platz. Kein Thema, wir legen uns schnell um.
Die Marina ist riesig, Platz zu finden war kein Problem.
Danach wollen wir ins Hafenbüro und uns anmelden. Wir gehen über den Steg auf die Mole und was sehen wir: Palmen! Wir sind glücklich…es fühlt sich toll an!

Angekommen in Nordfrankreich

Im Hafenbüro geht es schnell und wir wollen auch gleich in die Stadt zum einkaufen. Wir brauchen einen Bäcker – das ist so deutsch und auch heute, Monate nach dem losfahren und nach Cherbourg geht es uns noch so: wir suchen Bäcker. Und das ist in südlichen Ländern echt nicht einfach…

Wir schlendern durch Cherbourg und sind sofort verliebt in die Stadt. Ja, es ist keine direkte Schönheit. Aber sie hat absolut Flair, ich kam mir zum allererstem Mal so richtig wie in Frankreich vor. Klar, wir waren in Boulogne-sur-mer und auch in Dieppe. Und dennoch fehlte mir bis jetzt noch das gewisse „etwas“, das Savoir-vivre.

Und da war es: eine Bar unter freiem Himmel. Ein Baum mit Lichterkette, Livemusik und entspannte Menschen. Angekommen in Frankreich!
Der Wind bläst mal wieder sehr stark und wir warten ab. Die Nächste Etappe wird durch das „Race of Alderney“ sein, die berühmt-berüchtigte Passage mit extrem starken Strömungen. Von diesen Stellen gibt es im (französischen Teil des) Ärmelkanal 4 Stück. Wenn dich das interessiert findest du mehr Informationen darüber in dem Artikel How to: Ärmelkanal für Ostseesegler
Die Franzosen nennen es Raz Blanchard, was übersetzt soviel heißt wie: weiße Flut oder weiße Welle, da das Wasser hier zu einer weißen Oberfläche werden kann.

Das Warten fällt uns leicht, wir genießen das Leben in Nordfrankreich. Lecker essen gehen, ein Besuch beim Frisör und natürlich kleine Arbeiten am Boot. Alles ist dabei.

Race of Alderney

Da es eine Nachtfahrt und das Race in Kombination ist, warten wir auf ein mehr als geeignetes Wetterfenster: sehr wenig Wind und dadurch auch keine Welle. Der Nachteil davon ist: wir müssen sehr viel motoren. Unser nächstes Ziel ist Roscoff in der Bretagne.
Dann ist es soweit: Wetter und Tide passt, wir fahren los.

Im Race of Albernes ist es extrem ruhig, man kann nur schwer erahnen, wie es hier auch aussehen kann. Zum Glück gibt es das Internet, du kannst ja mal danach suchen.
Wir haben eine ruhige Fahrt, die Ariba zieht unbehindert durchs Wasser. Die Sonne geht unter, der Mond geht auf. Eine ganz ruhige Nachtfahrt. Zwischendurch mal für eine kurze Zeit die Segel raus, wenn der Wind es zulässt. Dann wieder der Motor, alles in Ruhe. Ein traumhafter Sonnenaufgang und am Vormittag kommen wir in Roscoff an. Wir schlafen ein wenig und machen uns nach einer schönen Dusche auf den Weg in die Stadt.

Roscoff

Roscoff ist eine nette und adrette kleine Stadt in Nordfrankreich. Man sieht sehr stark den englischen Einfluß, es könnte auch einen englische Kleinstadt sein. Das ändert sich aber in der „Innenstadt“, hier reiht sich eine Creperie an die andere. Nur unterbrochen von Souvenirshops. Es war nett, aber mehr auch nicht für uns. Sehr touristisch, da es ein wichtiger Fährhafen zwischen England und Frankreich ist.

L’Aber Wrac’h

So beschließen wir, das nächste Starkwindfenster an einem anderen Ort abzuwettern. Wir fahren weiter nach L’Aber Wrac’h, das soll eine „echte“ bretonische Gegend sein. Die Ariba fliegt nur so dahin, man merkt den aufkommenden Wind. Je weiter wir kommen, um so zerklüfteter wird die Gegend. Irgendwann reffen wir dann, da der Druck einfach zu groß ist. Das ist schon nicht mehr so gut zu machen – das Rollgroß läuft nicht richtig auf der Schiene. Eine echter Kraftakt und ich habe schon Sorge vor dem Segelbergen. Wir steuern L’Aber Wrac’h bei 6 Bft an. Die Segel holen wir zwischen Steinformationen im Wasser ein – alles sehr beeindruckend. Im Fahrwasser kommen uns dann Windsurfer entgegen. Das Zeichen für die Einfahrt in den sicheren Hafen, denn Surfen fängt an, wo segeln aufhört.

Bei der Ankunft haben wir deutlich über 6 Bft Wind, die Böen sind noch deutlich stärker.
Der Marinero hilft uns mit seinem Schlauchboot beim Anlegen, er versucht uns vom Steg abzuhalten. Und doch dengelt der Bug an den Steg, es ist aber nicht viel passiert. Wir sind echt froh, angekommen zu sein. Kurz nach uns kommt noch ein Cat, die Schwalbe aus Deutschland. Wir springen direkt zu Hilfe und zusammen mit dem Marineros konnte auch die Schwalbe gut und sicher anlegen, sogar ohne Schrammen.

Es ist traumhaft hier. Die Bretagne wie wir sie uns vorgestellt haben: raue Landschaft, zerklüftete Felsen, kleine Häuser aus Naturstein. Nordfrankreich ist so schön.
Hübsche Buchten und viele Boote.
Der Supermarkt ist fast 2 Kilometer den Berg hoch, dabei entdecken wir wunderschöne Ausblicke.

Wir haben hier in der Spitze über 30 Knoten Wind und sind froh, gut zu liegen. Zum Glück haben wir viele Ruckdämpfer dabei, hier brauchen wir zum ersten Mal alle!
Als der Wind sich wieder beruhigt hat, legen wir nach 6 Tagen wieder ab. Es geht weiter in Richtung Biscaya.

Letzter Hafen vor der Biscaya

Als Absprungshafen über die Biscaya gibt es in Nordfrankreich zwei klassische Häfen: Brest oder Camaret-sur-mer.
Diese unterscheiden sich sehr.
Brest ist eine große Stadt, es gibt einen Flughafen in der Nähe, viele Läden und auch viele Sehenswürdigkeiten.
Camaret-sur-mer ist klein, hat Strände und ist eher ein Urlaubsort.

Wir entscheiden uns für Camaret-sur-mer, das kleine lag uns dann hier doch mehr. Natürlich muss es auch manchmal die Stadt sein, Kultur und auch Läden. Hier aber passte es so besser.

Der Weg dorthin geht durch den Chenal du Four. Das ist auch eine Stelle mit starker Strömung, ähnlich dem Alderney Race. Es geht vorbei an dem Phare du Four, das ist ein Leuchtturm.
Kennst du diese Bilder, auf denen haushohe Wellen an einem Leuchtturm zerschellen? Das ist einer davon. Dementsprechend ist unser Respekt vor der Tour.

Doch als wir fahren haben wir wieder sehr ruhiges Wetter, keine Welle und kaum Wind. So motoren wir und kommen glücklich und gefahrlos in Camaret-sur-mer an.

Wir haben den englischen Kanal besiegt, wir haben es geschafft und wir hatten dabei sogar sehr viele tolle Erlebnisse und viele tolle Eindrücke.
Nach dem schwierigen Start hatten wir streckenweise nicht mehr damit gerechnet und waren auch kurz vor dem Umdrehen.
Entsprechend stolz waren wir!

Camaret-sur-mer

Camaret-sur-mer ist die richtige Entscheidung für uns. Die Marina liegt an einem alten Turm aus dem 16. Jahrhundert, die sanitären Anlagen befinden sich in den alten Mauern. Es gibt einen tollen Strand und auch viel zu entdecken und zu sehen in der Umgebung.
Wir verbinden sehr viel mit Camaret-sur-mer, da wir hier sehr lange waren. Das war so nicht geplant, aber es gehörte zu unserem Lernprozess.

Wir wollten hier endlich unseren Anker ausprobieren. Also packen wir alles zusammen und fahren in die Bucht vor den Hafen. Doch irgendwie will es nicht so richtig klappen, der Anker hält einfach nicht. Nach einer Stunde geben wir auf. Beim letzten Aufholen haben wir dann ein großes Paket Leinen und Netze am Anker. Christoph schneidet uns los und wir fahren wieder zurück in den Hafen. Das mit dem Ankern müssen wir noch üben.

Pointe du Raz und Chaussee de Sein

Um von hier wegzukommen, muss man an dem Pointe du Raz vorbei, noch so eine Strömungsstelle.
Es wird in absehbarer Zeit kein Wetterfenster für die Biscaya geben. Und so überlegen wir uns, in den Golf de Gascogne zufahren. So heißt die Biscaya Bucht in Frankreich, und uns dort weiter umzuschauen. Es soll da ja auch total schön sein. Alternativ kann man dann die Bucht tiefer queren, dann geht es schneller und das Wetterfenster muss nicht so lange so stabil sein.

Also suchen wir uns ein ruhiges Wetterfenster, um zu fahren. Der Plan war, in Audierne zu ankern. Es gibt zwar einen Hafen dort, wir können diesen mit unserem Tiefgang jedoch nicht anlaufen. Wir checken das Wetter in Camaret und am Pointe du Raz.
Was wir allerdings nicht checkten, war das Wetter in Audierne. Wir fahren los, kein Wind, keine Welle. Wurden begleitet von Pilotwalen und ich sah sogar einen Rochen!
Die Nervosität vor dem Pointe du Raz ist groß, aber da das Wetter so ruhig ist, ist es auch der Pointe du Raz. Als wir am Pointe vorbei sind, verfliegt die Nervosität langsam. Wir haben Zeit und checken das Ziel, Audierne.

Umdrehen ist eine Option

Und hier merkten wir, es waren in Audierne 30 Knoten Wind auflandig angesagt. Das ist absolut kein Wetter zum ankern, vor allem wenn die letzte Erfahrung nicht erfolgreich war und man auch nicht so geübt ist. Also was jetzt? Wir diskutieren, checken die Möglichkeiten und drehen um. Wir motoren zurück. Auf dem Rückweg gibt es zwar weitere Häfen, doch diese sind für uns nicht anzulaufen. Bei der Tide und dem Koeffizienten hatten wir zu viel Tiefgang sowohl für Morgat als auch für Douarnenez.
So kamen wir in einem traumhaften Sonnenuntergang wieder in Camaret-sur-mer an.

Wir erholen uns von der Fahrt und wettern ab. Es ist wirklich sehr stürmisch und wir sind im Nachhinein froh über unsere Entscheidung, auch wenn Umdrehen immer sehr schmerzt.
Dann hat sich der Wind etwas beruhigt und wir beschliessen, es noch mal zu versuchen.

Umdrehen ist immer eine Option!

Eigentlich sah das Wetterfenster dieses Mal auf der Wetterkarte gut aus, halber Wind, 17 Knoten. Gegen später sollte es noch etwas stärker werden, dann allerdings auch mehr achterlich. Also soweit gut. Und wir beschliessen, um die Engstelle herumzufahren, was vom Wind her besser passt.
Das bedeutet aber, um eine Felsengruppe herum, die recht weit ins Meer ragt. Um die 15 Meilen weit. Die Chaussee de Sein ist auch für unruhiges Wasser bekannt. Doch die Wetter-, Wind- und Wellenvorhersage passt.
Wir wollen durch die Nacht bis zum nächsten Hafen fahren, Lorient. Das Ankern haben wir für das erste ausgeschlossen.

Doch wie so oft, es kommt anders. Der Wind ist deutlich höher und auch stärker. Wir fahren mit kräftig Druck und Lage trotz Reff. Die Wellen sind hoch, kurz und unruhig. Der Wind kommt deutlich von vorne, wir fahren sehr hoch am Wind und sind auch schon im Reff. Der Ruderdruck ist stark, es regnet zwischenzeitlich, dann scheint wieder die Sonne.

Am frühen Abend lege ich mein Veto ein, die Fahrt ist zu anstrengend. Ich kann so nicht die Nacht durchhalten. Und so diskutierten wir mal wieder und beschliessen…

Hier das Video dazu:

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Ansonsten kannst du auch bei Facebook, Instagram oder YouTube vorbeischauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Phare_du_Chenal_du_Four

https://de.wikipedia.org/wiki/Pointe_du_Raz

https://www.bretagne-reisen.de/

Wir sind nach einem sehr heftigen Start in IJmuiden, Niederlande. Direkt an der Nordsee.

Nach einigen Tagen haben sich das Wetter und unsere Nerven soweit wieder beruhigt, daß wir weiter segeln können und auch endlich wollen. Es wird Zeit für den Weg von der Nordsee in den Ärmelkanal!
Christiane ist wieder zurückgefahren, da sie arbeiten muss. Dieter will uns noch ein paar Tage begleiten und auch unterstützen. Das freut uns sehr und nimmt auch ein wenig Stress.

Auf der Nordsee

Wir starten mit Dieter in IJmuiden auf die Nordsee nach Scheveningen.
Das Wetter zeigt sich von seiner allerbesten Seite: Sonne, ein angenehmer Windhauch. Als hätte es die letzten Tage nicht gegeben. Ganz langsam stellt sich ein positives Gefühl ein.

Scheveningen soll immer voll sein, stand im Reeds. Aber es Ist ja keine Saison mehr, das wird schon passen. Dachten wir. Wir waren total erstaunt, als wir bei den Einfahrt um die Ecke bogen: es war total voll, fast kein freier Platz zu sehen. Der Hafenmeister holte uns mit dem Rib ab und wies uns einen schönen Platz zu. Es war eng und knapp, aber ein schönes Plätzchen.

Scheveningen

Scheveningen war toll. Es fühlte sich ein wenig an wie Urlaub: Cafés und Restaurants an der Marina, entspannte Menschen und Leben. Das erste Mal war alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten: ankommen bei die Sonnenschein nach einem sonnigen Segeltag. Und wir müssen nichts reparieren oder keine Wäsche waschen. Der erste Hafen ohne direkten Gang zur Waschmaschine!

Wir gingen einkaufen und schlenderten ein wenig durch die Gegend. Aber am nächsten Tag sollte es auch gleich wieder weitergehen, daher wurde der Abend kurz. Der nächste Stop: Steelendamm.
Es läuft alles wie am Schnürchen. Die Sonne scheint, Dieter und Christoph versuchen sich an der Windfahnensteuerung. Es ist entspannt. Allerfeinstes segeln auf der Nordsee.

Zwischenstopp in Steelendamm

Wir kommen am Abend in der Marina an, legen uns in eine freie Box und stellen uns den Wecker. Dirt treffen wir eine Familie, die wir aus unserer Zeit mit der Dehler von Social Media kennen. Sie wollen auch auf lange Fahrt gehen. Wir tauschen Erlebnisse und Werkzeug. Es ist gut, jemanden zu haben, der das gleiche vor hat!
Heute machen wir wieder nicht lange, es soll früh weitergehen. Der nächste Stop ist Breskens.

Es ist noch früh am morgen, als wir ablegen. Es wird der erste Schleusenvorgang der Schleuse an diesem morgen genutzt, die Sonne scheint, es ist kein Wind. Also motoren am Hoek van Holland vorbei. Wir sind angespannt, schließlich ist Rotterdam einer der größten Häfen der Welt. Aber wie so oft: es ist weitaus weniger los, als gedacht.
Wir werden ein mal angefunkt, bitte unseren Kurs zu halten. Damit lassen wir einem Tanker genügend Platz. Kein Problem, wir halten den Kurs wie geplant.
So ist es ein tolles Segeln in der Nordsee und wir kommen sehr gut Richtung Ärmelkanal voran.

Breskens

Aber in Breskens werden wir wieder durch Starkwind ausgebremst. Und daher endet hier auch unsere Reise mit Dieter, Christiane holt ihn ab und bringt im Austausch für Dieter viele Ersatzteile mit. Unter anderem das neue Solarpaneel, das uns beim Anlegen in Amsterdam kaputt ging.
DANKE DANKE DANKE an euch beide!

Wenn du mehr über den Start und unsere Mitsegler wissen willst, dann schau doch mal in den Artikel: Langfahrt – Der hakelige Start

Wir warten das schlechte Wetter in Breskens ab. Waschen, putzen und erste kleine Reparaturen werden gemacht. Und erholen, viel erholen. Wir schlafen viel und machen einfach mal nichts.

Dann endlich passt alles: Wetter, Boot und wir sind bereit für die erste Etappe ganz alleine.
Wir beschließen weiterzufahren. Die größeren Reparaturen wollen wir im nächsten Hafen angehen. Das Solarpanel muss getauscht werden und der Solarlüfter fliegt raus.

Next stop: Nieuwpoort, Belgien.
So dachten wir uns das zumindest bei der Tourplanung. Doch es läuft alles so gut und wir beschließen, gleich bis nach Dunkerque durchzufahren. Das bringt uns deutlich näher Richtung Ärmelkanal.
Und dabei hatte Christoph doch gerade erst die belgische Flagge gesetzt.
Es war von der Strömung gesehen nicht die beste Idee, wir mussten irgendwann gegen an motoren. Aber wir wollten weiter kommen auf der Nordsee.

Wir sind in Frankreich!

Dunkerque

Wir hatten einen tollen Ritt durch 1,5 Meter Welle und hoch am Wind.
Natürlich müssen wir in Dunkerque Wäsche waschen, alles ist wieder nass. Doch die Sonne scheint, es ist schönes Wetter für Reparaturen. Und wir sind in Frankreich!!!

Der Zoll kommt vorbei, 6 Mann im Schlauchboot. Schon ein merkwürdiges Gefühl, als sie so im Cockpit sitzen. Aber da Christoph ja fliessend französisch spricht, ist das Eis schnell gebrochen und wir unterhalten uns gut mit den Beamten. Sie checken die Papiere, loben „die Deutschen“ für ihre Ordnung und geben uns die Bescheinigung: alles okay bei uns! Dunkerque ist der erste Hafen nach der Grenze, hier werden viele Boote kontrolliert. Die Kontrolle hier ist normal. Es gibt eine Truppe im Schlauchboot, die fährt täglich durch die Häfen und schaut nach neu angekommenen Booten.

Wir wollen uns nicht länger als nötig in Dunkerque aufhalten, wir kennen den Ort und für uns ist das irgendwie nicht „unterwegs sein“. Noch sind wir ja nicht im Ärmelkanal, der beginnt offiziell erst in Calais. Wir tauschen das Solarpanel und den Lüfter und fahren bei der nächsten Gelegenheit weiter nach Boulogne-sur-mer.
Es ist wieder hoch am Wind, es ist wieder gegen an. Und es ist wieder nass: die Luke ist natürlich immer noch undicht- aber der neue Lüfter hält dicht! Ein Problem weniger.

Boulogne-sur-mer

hat uns zum ersten Mal das richtige Fahrtensegler-Gefühl gegeben. Die Sonne scheint, die Menschen waren gut gelaunt und es gab viel zu sehen. Zuerst war die Stadt nicht so toll, aber auf den zweiten Blick gefiel sie uns richtig gut! Es ist keine echte Schönheit, aber sie hat viel Charakter.
Wir nahmen uns Zeit und schauten uns um. Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind. Das war es doch eigentlich, was wir wollten: neues sehen und kennenlernen!

Es ist Frankreichs größter Fischereihafen. Das merkt man an jeder Ecke, Fisch bestimmt hier den Alltag, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Es gibt das Nausicaa, eines von Europas größten Aquarien.

Was ich interessanter fand, war der Street Art Parcours. Jeden Sommer gibt es eine Art Festival, wo Street Art Künstler der ganzen Welt Flächen für ihre Murals zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn man durch die Stadt läuft, findet man an jeder Ecke tolle Kunstwerke.

Ebenso lohnt sich der Weg auf den Berg, die Küste von oben ist sehr faszinierend. Hier zeigt sich, warum diese Küste auch „Opalküste“ genannt wird: das Meer hat ein faszinierend intensives türkis!

Leider waren unsere Ersatzteile nicht da, die wir von IJmuiden nach Boulogne-sur-mer haben schicken lassen. Eine intensive Recherche ergab, diese lagen in einem Zustellzentrum in Flandern. DPD konnte sie nicht zustellen. Die Info ging an den Versender, dieser informierte uns aber nicht.
So mussten wir weiter, ohne dafür eine Lösung zu haben. Darum wollten wir uns unterwegs kümmern. Der nächste Stopp war Dieppe.

Von der Nordsee in den Ärmelkanal

Auf dem Weg nach Dieppe kommen wir an Calais vorbei: jetzt sind wir offiziell im Ärmelkanal! Der erste Meilenstein ist geschafft! Und das nach diesem Start, wir hatten anfangs nicht daran geglaubt, es noch von der Nordsee in den Ärmelkanal zu schaffen.

Dieppe

ist eine sehr nette kleine Stadt in der Normandie. Der Abschnitt nennt sich hier Alabasterküste, da die ganz Küstenlinie durch weiße Kreidefelsen geprägt ist. Dazu kommt das immer noch sehr türkisfarbene Wasser. Was soll ich sagen….traumhaft schön!
Dieppe ist eines der ältesten Seebäder Frankreichs und diesen Flair hat man auch heute noch.
Die Marina liegt direkt an der Stadtpromenade, hier gibt es viele Restaurants und Bars. Urlaubsfeeling pur! Und direkt dahinter ist die Altstadt, gut erhalten mit vielen hübschen Läden.

Hier ist der Tidenhub übrigens fast 9 Meter! Das ist total faszinierend, wenn man das sieht. Und du merkst davon einfach nichts auf dem Boot.

Dieppe hat uns gut gefallen, doch wir wollen weiter. Das Wetter ist mal wieder gegen uns und wir beschließen, durch die Bucht nach Fecamp zu fahren. Das sollte uns besseren Wind für die Etappe nach Cherbourg bringen.

Nach Fecamp

Und so machen wir uns bei einer guten Wettervorhersage auf den Weg: Doch wie so oft, es kommt anders. Der Wind wird im laufe des Tages deutlich stärker als erwartet und immer gegen an. Als wir kurz vor der Hafeneinfahrt sind, haben wir eine obere 5 bft auf der Anzeige. Der Wind kommt aus West. Und im Reeds steht, man sollte bei westlichen Winden stärker als 5 bft nicht in den Hafen einfahren. Welle ca. 2 Meter. Wir beobachten andere Yachten, die auch abdrehen. Keiner fährt rein.

Wir besprechen die Situation: können wir weiter zur nächsten Marina? Tatsächlich nicht, die nächsten Häfen sind zu weit und der Wind ist zu heftig. Also ist unsere einzige Möglichkeit zurück. Wir atmen tief durch und wenden schweren Herzens. Der Vorteil hier ist, der Wind kommt von hinten. Das ist eine deutlich angenehmere Windrichtung. Die Rückfahrt ist schön, wir haben achterlichen Wind und die Welle trägt uns zurück nach Dieppe.
Angekommen fallen wir erst mal in die Koje.

Es war wieder eine Bremse, vielleicht war es auch wieder nötig. Wir nutzen die Zeit, um es uns gut gehen zu lassen: Christoph bekommt endlich Moules Frites und ich probiere Galletes.
Wir kommen zu der Frage, ob wir es wirklich dieses Jahr noch über die Biscaya schaffen können.
Und was passiert, wenn nicht? Eine wichtige Frage für uns: sie klärt unsere Einstellung!
Und die Antwort ist klar, wenn auch zuerst nicht einfach: dann schaffen wir eben es nicht über die Biscaya. Wir haben ja kein festes Ziel, wir planen uns selbst. Und das wichtigste Ziel ist, uns soll es gut gehen.

Nach Cherbourg

Dann passt das Wetter für eine Fahrt direkt nach Cherbourg. Wir sind wieder sehr aufgeregt, es wird unsere erste Nachtfahrt! Ganz akribisch bereiten wir uns darauf vor und überlegen uns Strategien. Das wichtigste ist: nicht bei Dunkelheit in den Hafen! Die Fahrt läuft gut, wir genießen den Sonnenuntergang und den Mond. Wir sehen Delfine! Später erfahren wir, es waren vermutlich Pilotwale, denn die interessieren sich nicht für die Boote.
Nachtfahrten haben ihren ganz eigenen Flair. Es hört und fühlt sich alles ganz anders an, die Sinne sind viel geschärfter. Leider ist wenig Wind und wir motoren ziemlich viel.

Und es kommt, wie es kommen muss: wir sind zu schnell und sind schon gegen 03:00 Uhr vor der Hafeneinfahrt. Es blitzt und blinkt überall. Wir versuchen mit aller Kraft und allen Mitteln die Hafeneinfahrt zu finden. Hier? Da? Ist es das rote Licht? Ist das hier das Richtfeuer? Der Hafen von Cherbourg hat zwei Schutzbarrieren. Eine große äußere, die den Vorhafen von der See trennt. Als wir hier endlich drin sind, nähert sich von hinten eine weitere Yacht. Wir beschließen, dieser Yacht hinterherzufahren. Aber wie es so ist: vor lauter vorbereiten und Konzentration auf Fender und Leinen in der Dunkelheit fährt uns diese Yacht einfach davon. Also tasten wir uns im Dunkeln weiter voran. Im Hafen angekommen, legen wir uns gleich an den ersten greifbaren Steg. Anlegen im Dunkeln, nachts.
Ein perfektes Anlegemanöver! High five um 05.00 Uhr und ab in die Koje!

Wie es in Cherbourg weitergeht, kannst du im nächsten Artikel nachlesen.

Mehr über die Orte in Frankreich:

Dieppe

Boulogne-sur-mer

Wir sind unterwegs auf unserer Langfahrt. Es ist kaum zu glauben. Alles fühlt sich gleichzeitig normal und ungewohnt an. Und es könnte immer noch einfach ein langer Urlaub sein. Und dennoch ist Hamburg und unsere Wohnung gedanklich schon sehr weit weg!

Hamburg, Anfang Juli 2021

Es ist Anfang Juli und wir liegen im Harburger Binnenhafen. Konzentriert versuchen wir, das Boot so gut wie möglich vorzubereiten. Ob die Dinge, die wir uns überlegen, wirklich die richtigen sind und ob der Fokus auch der richtige ist? Wir werden es erst erfahren, wenn wir unterwegs sind.
Unser Termin zum Start der Langfahrt war ursprünglich mal für den 19.07. gesetzt, eine sehr knappe Hausnummer. Daher haben wir den schon auf den 24.07. gesetzt.

Da ich (Marion) am Anfang einer Saison immer seekrank werde (nur Müdigkeit, aber das reicht) und ausfalle, haben wir beschlossen, Mitsegler zu suchen. Damit wollen wir gleich das zweite Problem auch lösen: wir kennen uns in der Nordsee und im Tidengewässer nicht so richtig aus. Also suchen wir Mitsegler, die die Nordsee und am besten auch den Kanal kennen. Unser Plan war, schnell durch den Kanal zu fahren. Dadurch wollten wir uns nach hinten mehr Luft verschaffen. Ein guter Plan, dazu später mehr.

Wir hatten Glück, es fand sich ein Paar. Dieter und Christiane, erfahrene Nordeesegler und Yachtmaster. Perfekt, dann sollte es klappen!

Hamburg, 17. Juli 2021

Am 17. Juli war es soweit: wir verlegen uns in den Citysporthafen in die Innenstadt! Endlich bewegt sich etwas (im wahrsten Sinne des Wortes, wir hatten ganz vergessen: der Citysporthafen hat sehr viel Schwell, das Boot schwankt die ganze Zeit…) Damit wurde auch die Abfahrt und das Ziel „Langfahrt“ wieder viel konkreter.

Und: wir segeln das erste Mal. Leider nur kurz, das Wetter war nicht perfekt dafür, aber immerhin.

Doch nicht alles läuft reibungslos in der Vorbereitung, und so scheint der Abfahrtstermin erneut zu kippen. Es fehlen Teile, ich muss noch mal zur Familie fahren und ein wichtiger Arztbesuch steht auch noch an. Wir sind langsam am Ende unsere Kraft.

Wir diskutieren lange, ob wir den Mitseglern absagen sollen und eine Woche später alleine losfahren. Das heißt, den ganzen Weg in kurzen Schlägen und deutlich länger unterwegs sein. Das heißt, die Nordsee und den Ärmelkanal alleine fahren und für Christoph am Ende vielleicht auch „Einhand“, da ich ausfalle.
Das klingt alles nicht nach einer vernünftigen Entscheidung. Also verschieben wir nur um einen Tag und hauen richtig rein.

Hamburg zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Sonne scheint und wir bekommen fast Heimweh. Das ist wohl so: immer wenn etwas zu Ende geht, ist es plötzlich ganz toll. Und man fragt sich, warum man das verändert… mir ging es bei meinem Jobs immer so.

Hamburg 25. Juli 2021

Am 24.07. ist es dann soweit. Christiane und Dieter reisen an. Wir proviantieren, stauen und planen die Abfahrt am nächsten morgen. Ich setzte die Wimpelkette, das ist eine alte Tradition: man schmückt das Boot mit Flaggen aus aller Welt. Das macht man bei einem neuen Boot, bei einer Taufe oder eben vor einer langen Reise. Flaggenparade nennt sich das seemännisch. Kurz bevor ich das Fall oben habe, kommt mir der Gedanke: wie kommt es denn wieder runter? Ich habe vergessen, eine Rückholleine anzubringen. Und das heißt: einer muss in den Mast.
So schnallt Christoph sich das Klettergeschirr um und wird mit der elektrischen Ankerwinsch hochgezogen. Ein verrückter Start der Langfahrt…

Die Elbe ist traumhaft am frühen morgen. Ein Feuerschiff macht Löschübungen im Sonnenaufgang- wie bestellt!
Rasmus bekommt seinen Schluck für gutes Wetter und wir freuen uns. Wir genießen Sonne, Wind und die letzten Blicke auf unser schönes Hamburg.

Der Plan war, bis zu den friesischen Inseln zu fahren. Mindestens. Doch kurz vor Cuxhaven kommt eine Gewittermeldung. Es wird diskutiert und seemännisch beschlossen, nach Cuxhaven abzudrehen und dafür mit der nächsten Tide um 03.00 Uhr wieder auszulaufen.

Ich bin aufgrund meiner Seekrankheit-Situation aus der Planung raus und so merke ich es kaum, als es mitten in der Nacht weitergeht. Wenn du mehr zum Thema Seekrankheit wissen willst, dann schau doch mal in den Artikel über Seekrankheit und was wirklich hilft.

Cuxhaven ins IJsselmeer, 26. Juli 2021

Es läuft richtig gut. Die Sonne scheint, es weht ein schönes Lüftchen. Zwischenzeitlich schläft der wind mal ein und Christoph kann sich um einen verstopften Borddurchlass kümmern. Details gibt es hier nicht, es war der Durchlass, der nicht soviel Spaß macht…wir genießen unsere Reise, so hatten wir uns unsere Langfahrt vorgestellt.

Doch dann, mitten in der Nacht vor den friesischen Inseln kommt der Regen und der Wind. Da ich nicht im Wachplan eingeteilt war, habe ich nur mitbekommen, daß es extrem unruhig war – ich wurde in meiner Koje regelrecht herumgeschleudert.

Am nächsten Morgen kam dann das erwachen: es war „alles“ nass. Wir haben ganz viel Wasser im Schiff, an Stellen wo es nicht hingehört. Die Luken sind undicht, der Lüfter ist ist wie ein Loch, das Wasser fließt ungehindert durch. Und auch an den Wänden läuft das Wasser.

Die Crew hatte entschieden, ins IJsselmeer zu fahren. Die Wettervorhersage hat sehr starken Wind angekündigt. Das tun wir und wir machen einen Stop in Enkhuizen. Wäsche waschen, schlafen, tanken und weiter gehts am nächsten Morgen.

Nach Amsterdam, 28. Juli 2021

Der Wind frischt sehr stark auf und wir können wie geplant nicht weiterfahren. Wir müssen eine Pause machen und den Wind abwettern. So entscheiden wir, noch durchs Markermeer nach Amsterdam zu fahren. Dort können wir wenigstens eine schöne Zeit verbringen.
Also bolzen wir bei 7 bft gegen Wind und Regen an und kommen nass und fertig in Amsterdam an. Doch die Stadt zeigt sich nicht von ihrer besten Seite: es gibt keine Plätze mehr, die Häfen sind überfüllt.

Ein Hafenmeister hat dann aber doch noch ein Herz für uns und findet eine Lücke. Als wir dort ankamen und der Hafenmeister den Platz anweist, bekam ich gleich weiche Knie: rückwärts in eine schmale Lücke zwischen zwei andere Boote. Ohne Steg und ohne Dalben.

Mein erster Gedanke war: mach das nicht, das wird nichts. Christoph steht am Steuer und ich flüstere ihm schnell noch zu, er kann auch abbrechen. Aber es gab ja irgendwie auch keine Alternative, alle Häfen dicht, wir sind alle durchnässt und verfroren. Also versuchte er es. Doch es war sehr knapp am Bug eines großen Motorbootes. Schon war es passiert: wir schrammten am Anker des Motorbootes vorbei und unser Solarpanel knirschte und er Anker verhängte sich dann noch in der Reling. Wir konnte uns wieder lösen und Christoph brach das Manöver ab.
Wieder raus aus dem Hafen, kurz sortieren und Schäden checken. Das Solarpanel war zersplittert und die Reling verbogen.

28. Juli – Planänderung

Da es keine anderen Möglichkeiten mehr gab, entschieden wir nach IJmuiden zu fahren.
Wir motorten also weiter. Der Wind drehte mehr und mehr auf. Nach der Schleuse von IJmuiden ballerte es so richtig, es waren Böen von mehr 45 Knoten.
Die Hoffnung war, in der Marina wird es windgeschützt sein. Doch so richtig stimmte das leider nicht. Und so kam es, wie es kommen musste: beim Anlegemanöver erfasst uns eine Böe und drückte uns gegen ein Motorboot. Trotz tatkräftiger Hilfe mehrerer Leute am Steg, 9 bft sind halt einfach 9 bft.

Als wir fest sind, überprüfen wir den Schaden zusammen mit dem Eigner des Motorbootes. Und siehe da – unser Anker ging direkt in das geöffnete Fenster des Motorbootes und hat dadurch auch nichts beschädigt. Es ist echt unglaublich – aber es ist so! Und so atmen wir erstmal tief durch.

Pause in IJmuiden – brechen wir ab?

Bei einem langen Gespräch mit unseren Mitseglern beschließen wir, die Pläne für unsere Langfahrt zu ändern. Es ist so vieles nicht in Ordnung bei dem Boot, daß wir guten Gewissens in diesem Tempo nicht weiterfahren können. Und auch unsere Seelen sind ziemlich geschunden, das schwierige Wetter und die zwei Crashs haben uns nicht gut getan.

Segeln wird in den nächsten Tagen aufgrund des Wetters nicht möglich sein. Christiane wird die Fahrt abbrechen und mit Freunden zurückfahren, so kann sie ihren Urlaub aufsparen.
Dieter wird mit uns das Boot noch etwas auf Vordermann bringen und noch ein paar Etappen mitfahren.

Das klingt nach einem guten Plan und wir fangen zu viert mit der Arbeit an: es wird gewaschen, gebastelt, das Boot abgedichtet, Ersatzteile bestellt und Krönchen gerichtet.
Christoph machte Hafenmanöver, wir lernten Leinen werfen.

Dann verabschieden wir Christiane und machen uns wieder auf den Weg… mit angezogener Bremse und noch nicht verheilten Wunden.

Fazit …und wie geht es weiter???

An dieser Stelle auch noch mal ein dickes, fettes DANKESCHÖN an Christiane und Dieter!

Für eure Geduld, für eure Unterstützung, für euer Wissen!
Wir sind froh und dankbar, euch dabei gehabt zu haben und wir haben so viel von euch gelernt!

Wenn du auch eine Langfahrt planst, hier meine Tipps für den Start:

  • starte eine Langfahrt niemals gestresst. Wir waren an manchen Punkten überfordert, obwohl es nicht nötig war. Das kann ich heute, mit entsprechendem Abstand sagen.
  • kläre die genauen Vorstellungen mit der Crew ab. Der Plan für unsere Mitsegler war: schnell durch den Kanal. Sie hatten „komme, was da wolle“ als Zusatz und wir „aber nicht um jeden Preis“. Dieser Zusatz ist extrem wichtig und sollte im Vorfeld immer abgeklärt werden!
  • kenne deine Grenzen und bleibe am Anfang in deiner Grenze oder besser noch unterhalb. Das stärkt und gibt für die folgende Komfortzonenerweiterung ganz viel Kraft!
  • mache dich mit dem Boot vor der Abfahrt vertraut. Segeleigenschaften, Systeme – das sollte sitzen.
  • und gehe vorher mal segeln, mehr als 2 Stunden…

Zu diesem Thema wird es auch noch einen Extra Artikel geben.

Du willst wissen, wie es weitergeht mit unserer Langfahrt?

Dann schreibe dich doch in die Flaschenpost ein.
Du bekommst eine Mail, wenn der nächste Artikel fertig ist!

Wenn du unsere Position wissen willst, du findest uns unter anderem bei Marinetraffic oder Vesselfinder.
Einfach nur den Schiffsnamen eingeben. Sollten wir nicht zu sehen sein, dann spinnt das AiS oder wir sind in einem „Funkloch“. Das passiert leider noch, wir arbeiten aber an der Lösung.

Zu dieser Etappe gibt es natürlich auch ein Video.

oder: wir scheitern uns ans Ziel

„Wir planen eine Weltreise. Start ist in 2 Jahren. Unsere Vorbereitungen zur Langfahrt: Wir kaufen für einen fast 6-stelligen Betrag das passende Boot und lassen es dann in der Werft für das gleiche Geld nach unseren Vorstellungen umbauen. Wir verkaufen das Haus und die Firma und kaufen eine kleine Wohnung. Diese vermieten wir dann, das sichert uns ein gutes Einkommen während der Reise…“

…nein, das sind nicht wir…

Wo starten wir mit den Vorbereitungen zur Langfahrt?

Wir haben weder ein Haus, noch eine Firma noch wollen wir erst in zwei Jahren los. Bei uns hat es sich spontan ergeben.
Wir träumen schon lange davon, auf das Wasser zu ziehen und am liebsten loszufahren. Erst lief uns 2020 das Boot zu. Wir schauten uns zwar nach Booten um, doch Corona gab uns keine Möglichkeit, zu reisen und es explodierten die Bootspreise. Und dann kam unser Stegnachbar aus dem Urlaub zurück: ich verkaufe mein Boot, es wird mir zu viel. Ich kaufe mir ein Motorboot.
Keine zwei Wochen später hatten wir plötzlich ein großes Boot. Dann änderten sich die „äußeren Umstände“. Veränderungen in Jobs, Corona-Krise…

Die Entscheidung fiel schnell, November 2020.

Mehr dazu kannst du im letzten Artikel nachlesen: 2021 – Die große Segelreise beginnt!

Wir entschieden uns, sofort loszulegen und schnellstmöglich loszufahren. Das heißt im Sommer 2021. Und das heißt: Wohnung kündigen, leer räumen, das Leben neu organisieren.
Der Startschuss für die Vorbereitungen zur Langfahrt.

Die Wohnung wird gekündigt

Der erste Meilenstein

Die Wohnung kündigen. Ganz ehrlich – so einfach ist das nicht. Ja, die Kündigung an sich schon, aber die Entscheidung. Die Kündigung ist der erste endgültige Schritt. Und deswegen haben wir auch immer wieder verschoben, bis wir eines morgens im Bett saßen und festgestellt haben – wir „prokrastinieren“. Also den Kalender geholt, Termine gecheckt und Entscheidungen getroffen: Kündigungstermin 31.05. Am nächsten Tag ging die Kündigung direkt zur Verwaltung, und zwar persönlich. Wir entfernen die Winterplane vom Boot und wollten hochmotiviert durchstarten. Doch wie so oft, das Wetter spielt einfach nicht mit. Schnee, kalt, Regen. Wir können sehr viel weniger machen, als geplant.

Der Umzug

Also wird es Zeit für den nächsten Meilenstein: den Umzug.
Wir beschließen, unseren Lebensmittelpunkt auf das Boot zu verlegen. Wir wollen Ariba zu unserem Zuhause machen, sie nach unseren Wünschen ein- und herrichten.

Und so starten wir die Projekte im Innenraum, da es draußen stürmt und schneit.
Auch wenn es furchtbar „Gender“ klingt und wir beide gendern nicht mögen: ich kümmere mich um die optischen Sachen, Christoph um die technischen. Das ist bei uns berufsbedingt, ich bin gelernte Dekorateurin und Christoph der Ingenieur. Wir versuchen den Spagat zwischen praktisch und schön zu machen. Schliesslich wohnen wir auf dem Boot.

Bei allen unseren Überlegungen versuchen wir, unseren Vorsatz einzuhalten:

KISS – keep it stupid simple.

Das hast du vielleicht schon in dem vorherigen Artikel gelesen.
Wir wollen das Boot nicht komplett zerlegen, bevor wir losfahren. Wir wollen die wichtigsten Sachen erledigt haben und dann unterwegs schauen, was wir wirklich brauchen. Dazu kommt, daß wir keine xx-Jahre Zeit und auch nicht das Geld haben, alles neu und alles in der Werft zu machen.
Dennoch achten wir bei unseren Vorbereitungen zur Langfahrt auf Sicherheit, Praktikabilität und den Wohlfühlfaktor.

Daher gab es erstmal Vorhänge aus unserem alten Vorhangstoff im Schlafzimmer. Überzüge für die Polster aus einem einfachen Bündchenstoff, nähfrei. Alles keine Dauerlösungen, es reicht aber für das erste.
Die Elektrik wird jedoch überarbeitet, es gibt LiFePo4 Batterien, Solar und eine vorschriftsmäßige Absicherung.

Da wir unter mit Termindruck am besten arbeiten, haben wir uns einen persönlichen Umzugstermin gesetzt: 08.05.2021. Ganz bewußt deutlich vor der Übergabe, weil Termine beim Boot meistens einfach nicht funktionieren. Du brauchst immer länger.

Die Wohnungsauflösung

Auf einem Boot zu wohnen ist nochmal etwas anderes, als einen Urlaub zu machen oder eine längere Reise. Du brauchst an der einen oder anderen Stelle doch nochmal andere Sachen oder auch mehr Dinge. Der Termin ist gut gesetzt, denn es ist tatsächlich sehr viel zu tun. Parallel müssen im Boot Dinge verstaut und in der Wohnung abgebaut werden.

Die Wohnungsauflösung verläuft besser, als erwartet, wir können viele Dinge verkaufen oder verschenken. Da hat uns Corona doch sehr geholfen, viele Möbel wurden uns abgekauft. Die Kleinanzeigen-Kunden haben sich teilweise die Klinke in die Hand gegeben. Das lag sicher auch an den guten Preisen. Wir wollten hier nicht reich werden, sondern recyceln. Vielleicht warst du ja auf Instagram dabei, wir haben den ganzen Prozess in der Story hautnah gezeigt. Falls nicht, es ist eine Highlight-Story, du kannst es immer noch anschauen. Anstrengend war es.

Und am 31.05. haben wir dann die allerletzten Sachen aus der Wohnung geholt, um diese direkt nach Süddeutschland zu Freunden und Familie zu fahren. Der Nachmieter hatte schon diverse Sachen verändert und gestrichen, es war schon nicht mehr unsere Wohnung. Ein seltsames Gefühl.

Ist das KISS oder kann das weg?

Immer wieder verfallen wir in Ideen und Vorstellungen, die bei näherer Betrachtung für die Abfahrt nicht wichtig sind. Dann stellen wir und die Frage.

Dazu gehörte zum Beispiel die Heizung. Es war lange kalt, es gab sogar noch mal Schnee. Unsere Heizungsschläuche in der V-Koje wurden von einem der Voreigner abgebaut. Zuerst wollten wir die Heizschläuche wieder verlegen. Dann haben wir aber überlegt, wo wir eigentlich hin wollen: ins Warme. Also wurde beschlossen, damit zu warten, bis wir die Heizung brauchen. Dann können wir sie immer noch verlegen.
Wer die Videos kennt, die Heizung hat inzwischen auch den Geist aufgegeben. Wir werden diese ersetzen, aber nicht sofort. Die Abreise hat Prio.

Und so geht es mit einigen Dingen auf unserer Liste. Wer jetzt aber denkt, die Liste wird dadurch kürzer, der irrt. Ein Punkt abgestrichen, kommt ein neuer dazu.

Wie ist der Stand unserer Vorbereitungen zur Langfahrt jetzt?

(seit der Rückkehr von der Verteiler-Tour am 04.06.)

Heute ist der 08.07.2021. Wir sitzen gerade in Süddeutschland bei Freunden am Tisch, Christoph arbeitet und ich schreibe endlich diesen Text fertig. Wir machen die Abschiedstour bei der Familie, wir brauchten dringend eine Auszeit. Nicht von der Enge, sondern von der Arbeit. Die letzten Wochen haben wir so richtig reingehauen, um unseren Abfahrttermin zu schaffen. Die Vorbereitungen zur Langfahrt sind ein gutes Stück weiter.

LiFePo und Elektrik

Die Technik hat sich richtig quer gestellt, wir mussten hier sehr viele Dinge wieder und wieder angehen. Die LiFePo Batterien haben sich schwieriger gezeigt, als erwartet. Wir hatten leider auch Pech mit dem ersten Hersteller, hier ging richtig viel Zeit drauf in Fehlerfindung und Problemlösung. Bis wir uns dann entschieden haben, das gesamte System zu wechseln und einen anderen Hersteller zu nehmen. Die Stromversorgung muss einfach funktionieren. Natürlich ist das nicht nur Zeit – das ist auch sehr viel Geld, das hier verbrannt wurde.

Letztendlich haben wir die Verkabelung outgesourced, aus Zeitgründen.

Solarpaneele

Die Solarpaneele wurden angebracht, dafür ließen wir uns Bügel anfertigen. Wir entschieden uns gegen einen Geräteträger, dieser passt irgendwie nicht so richtig auf das Boot. Leider wurden uns für die Paneele die falschen Halterungen geliefert. Das wussten wir nicht und bei der Installation gingen diese direkt in die Knie und verbogen sich. Also auch hier noch nicht fertig, wir warten immer noch auf eine Ersatzlieferung.

V-Koje

Die Verkleidung des Himmels in der V-Koje löste sich wieder, hier musste eine neue Lösung her (das war ein Fehler von uns, nicht vom Hersteller) auch hier arbeiteten wir nach. Aber: wir haben endlich wieder eine gute Matratze. Wir haben unsere relativ neue Matratze aus der Wohnung umarbeiten lassen und mit einem speziellen „Stoff“ beziehenlassen, der die Luft zirkulieren lässt. Jetzt ist es viel besser und nicht mehr so viel Kondenswasser!

Sonstige Technik

Nach der Verkabelung der Elektrik funktionierte das Bugstrahlruder nicht mehr. Ganz schlecht! Hier half uns ein Bekannter, ein Elektrik-Freak. Danke Claas!!! Es geht wieder!

Der Generator musste eingebaut werden, es war vorher ein kleinerer installiert, der uns nicht gereicht hätte. Leider hat der neue zuerst die Batterien nicht geladen, was nicht gut ist. Auch hier hat uns Claas sehr geholfen.

Ach ja, die Windsteueranlage hängt jetzt auch dran und die Installation ist auch von Herrn Förthmann abgenommen. Leider musste dafür die Badeleiter versetzt werden, das war nicht geplant. Auch das ist noch nicht fertig. Danke Sebastian für deine tolle Unterstützung hierbei!!!

Der Anker musste angebracht werden, das alte System passte nicht zu dem neuen Manta, 25kg. Auch das ließen wir machen.

Holzarbeiten, divers

Wir mussten die Decksfuge GFK zu Teak neu verfugen, die war löchrig und brüchig und auch schon mit diversen unterschiedlichen Materialien geflickt. Das war eine sehr sehr doofe Arbeit, wir haben damit auch keinerlei Erfahrung. Ob das gut aussieht? Geht so, Ob es hält? Keine Ahnung. Wir werden sehen, das Teak ist sowieso im „Winterlager“ dran. Hier ein dickes DANKE an Rudi, der uns drei Tage lang ganz kräftig geholfen hat.
Es gibt jetzt auch tolle Schlingerleisten und die zusätzliche Kühlbox ist in der Kabine fixiert.

Was fehlt jetzt noch bei den Vorbereitungen zur Langfahrt?

Die Liste der Vorbereitungen zur Langfahrt ist lang, aber das sind die wichtigsten Sachen:

Das Funkgerät muss noch getauscht werden. Wir haben uns dafür entschieden, unser „altes“ Funkgerät unter Deck einzubauen. Das hatten wir recht neu für die Dehler gekauft und bei dem Verkauf mitgenommen, da dieses über passives AIS verfügt. Wir haben noch ein extra aktives AIS, das wird wohl aber erst später eingebaut. Die Zeit wird dafür nicht reichen.

Wir haben eine undichte Stelle in der Achterkabine. Da müssen wir ran, da unsere Mitfahrer dort schlafen werden. Das geht natürlich nicht.

Die Badeleiter braucht noch eine Lösung, hier muss wohl auch etwas geschweißt werden.

Es gibt noch ein paar Sachen zum Verstauen aus dem Lager. Segel zum Beispiel, diese müssen noch untergebracht werden (eine Fock, der Spi). Wir müssen das ganze Raumkonzept noch optimieren, im Moment ist es noch ziemlich planlos, das geht auf jeden Fall besser!

Auch fehlt noch sicherheitsrelevantes Equipment wie die Epirb oder der JonBuoy. Corona und der Suez Kanal machen sich auch für uns bemerkbar. Grundsätzlich wollten wir ein Sicherheits-Seminar machen, das Komplettprogramm mit Einsteigen in die Rettungsinsel und Medizin-Basics. Coronabedingt musste das leider ausfallen, aber wir hatten ein tolles Online-Seminar und auch eine super telefonische Beratung hinterher durch Sailpartner. Danke Britta für deine Geduld – und das ist unbezahlte Werbung, da wir sehr zufrieden waren!

Und wir müssten auch mal Probesegeln und Systeme testen, das ist noch nicht passiert dieses Jahr. Es sind so viele Vorbereitungen zur Langfahrt, nicht ohne Grund nehmen sich viele zwei Jahre Zeit dafür.

Unsere Abfahrt ist der 24.07.2021.
Mal sehen, ob das klappt.

…wir sind schon mitten drin!

Kennst du unseren Trailer auf YouTube?

Wir träumen von einem Leben auf dem Boot und einer ganz langen Segelreise. Nicht „Einmal in drei Jahren um die Welt“ sondern von „Liveaboard“ und schauen, wo die Fahrt hingeht.

Hamburg, 31.01.2021. Ich, Marion, nehme dich jetzt mit auf eine Reise!
Die beginnt 2020, dem total verrückten Corona-Jahr. Das ist jetzt aber hier nicht das Thema.

2020 – Das neue Boot

Schon seit einiger Zeit schauen wir uns immer mal wieder nach einem größeren und für unseren Traum passenden Boot um. Im Frühjahr 2020 hatten wir zwei Boote gefunden, die uns direkt „auf dem Papier“ zugesagt haben. Beide lagen jedoch in Griechenland.
Wegen der Pandemie war das für uns aber nicht zu organisieren, wir wollten dieses Mal nur mit Gutachter kaufen.
Das eine der beiden Boote hatte es uns ganz besonders angetan, ein Stahlboot unter Schweizer Flagge. Gebaut in Deutschland, ausgebaut in der Schweiz und seit Jahren in Griechenland. Christoph begann, sich mit dem Thema Mehrwertsteuer auseinanderzusetzen. Das Ergebnis waren zwei sehr interessante Artikel: Unsere Erfahrungen zu Mehrwertsteuer bei gebrauchten Sportbooten und Nachweis der Umsatzversteuerung bei Schiffen. Die Dinge, die Christoph auf diesem Teil der Reise lernte, führten am Ende zu einer Entscheidung gegen das Boot.

Die Suche

Der Bootsmarkt nahm zum Sommer hin irrsinnige Formen an: es wurde alles gekauft und verkauft, was nur irgendwie schwamm. 35 füssige Rassys in sehr fragwürdigem Zustand und ohne jegliche Ausstattung zu über 60 T Euro. Insgesamt waren nicht viele interessante Boote auf dem Markt. Im Jahr vorher sah das noch deutlich besser aus. Mehr Angebot zu besseren Preisen. Auch an unserem Steg wechselten die Boote mitunter schnell die Eigner. Wir verabschiedeten uns langsam von dem Gedanken, in dieser Zeit ein Boot zu einem vernünftigen Preis zu finden.

Der Zufall

Aber wir hatten ja auch noch Zeit, Christoph hatte einen guten Job. Und da ich durch Corona nur noch wenig zu arbeiten hatte, wäre es ja unklug gewesen, den festen Job jetzt zu kündigen. Wer weiß schon, was kommt.

Unsere Stegnachbarn, Hilde und Jost, waren auch diesen Sommer wieder mit ihrer Dufour 39 für viele Wochen unterwegs. Seit dem ersten Tag an unserem Steg in Travemünde fand Christoph dieses Boot toll. Irgendwie war es für ihn immer die Verbildlichung seines Ziels. Schnell, groß, robust und tolle Linien.

Als die beiden von ihrem Sommertörn zurückkamen, war ich alleine beim Boot und wir unterhielten uns über ihre Reise. Sie erzählten, sie wollen das Boot verkaufen und aus gesundheitlichen Gründen auf ein Motorboot umsteigen. War klar, mein Anruf bei Christoph folgte sofort!

Und dann ging das Karussell los:
Probefahrt, Sachverständiger, Verhandlungen, Überlegungen. Uns wurde manchmal richtig schwindelig…

Ein paar Fakten zur Ariba

Dufour 39
BJ 1984
Baunummer 29
Gezeichnet von German Frers
Hochseetauglich, Klasse A
LÜA 11,98
Tiefgang 2,00
Rollgroß
Rollgenua
Bugstrahlruder
Radar
gute technische Ausstattung
Segelgarderobe überkomplett in sehr gutem Zustand

Hier gibt es ein Datenblatt und Pläne zur Dufour 39: Die Spezifikationen der einzelnen Modelle und Baujahre verändern sich stark, je nach Eignerwunsch wurde vieles angepasst. Später wurde auch das Innenlayout verändert. Unser Layout entspricht im wesentlichen dem ersten Grundriss.

Contra:

  • es ist kein Langkieler – dadurch viel Tiefgang
  • Keine Eigner-Achterkabine, nur zwei „Schlupfkabinen achtern“, der klassische Charterriss mit 3 Kabinen
  • Wenig Stauraum – keine tiefe Bilge, wenig Schränke
  • Nicht für Langfahrt ausgerüstet

Pro:

  • Stabiles und Eigner-gepflegtes Boot
  • Hell und viel Raum
  • Gute Grundausstattung
  • segelfertig
  • Tolles Segelverhalten (schnell und wendig)
  • keine Baustelle – ready to go

Der Sachverständige war einverstanden, der Motorspezi auch und man wurde sich einig. Das Boot ist von der Substanz gut, es ist mit Abstrichen und einigen Kompromissen für unser Vorhaben geeignet.
Das wichtigste aber: es war VERFÜGBAR und der Preis realistisch.
Also wurde zugeschlagen.

Natürlich musste Sleipnir auch verkauft werden. Das war emotional echt anstrengend, da es ja unser erstes Boot war. Wir hingen beide sehr an der Dehler. Wir haben viel mit ihr erlebt und erst mit ihr so richtig Erfahrungen rund um Boot und das Segeln sammeln dürfen.

Aber es musste ja sein. Wir hatten wieder Glück, gleich die erste Besichtigung war ein Volltreffer. Die Interessentin hatte sich direkt verliebt und kaufte gleich. Das erste Kapitel war 5 Tage nach unserem Inserat schon abgeschlossen.

Das neue Boot – der Startschuss!

Ich war Corona-bedingt das ganzen Frühjahr mehr zuhause als arbeiten. Natürlich dachte ich darüber nach, warum nicht jetzt auf Reise gehen? Natürlich haben wir viel darüber gesprochen. Aber gerade in solchen Zeiten wie der Pandemie ist es ja gut, ein gesichertes Einkommen zu haben.
Und dann bekam Christoph unerwartet ein Angebot seiner Firma, seine Abteilung wurde umstrukturiert. Viele Arbeitsplätze, darunter seiner, sollten entfallen.

Wir dachten kurz nach und die Entscheidung wurde getroffen: Wir haben das passende Boot, wir haben die Zeit, wir gehen jetzt auf Reise! Und damit wurde das Karussell angestoßen…

Wann soll es losgehen?

Start wird jetzt im Frühjahr 2021 sein. Wir sind gerade dabei, alle wichtigen Fragen zu klären: Versicherungen, Meldeadressen, Geschäftsbedingungen.

Mitte April wollen wir auf das Boot ziehen, das ist ja nicht in ein- bis zwei Tagen gemacht.
Bis dahin muss die Wohnung aufgelöst und ausgeräumt sein, die Unterlagen untergebracht und vor allem das Boot fertig sein. Vermutlich wird die Wohnung zu Ende April gekündigt. 

Ende April hat Christoph noch einen Termin an der Ostsee. Und dann hängt es nur noch davon ab, wie die Lage ist: ist das Boot soweit? Wie sieht es mit der Pandemie aus? Haben wir alles geregelt?
Wir machen uns hier keinen Stress. Wenn wir erst mal auf das Boot gezogen sind, ist schon ein großer Teil unseres Wunsches erfüllt!

Was ist noch am Boot zu machen?

Natürlich ist am Boot noch einiges zu machen. So wie bei jedem Boot gibt es normale Winterarbeiten, irgendwas ist da ja immer. Dazu kommt, das Boot soll autark und Langfahrt-tauglich werden. Wir werden nicht alles sofort machen können, aber zumindest das Autarke muss unter dem Corona-Aspekt gewährleistet sein.
Daher haben wir auch schon einen Wassermacher, einen neuen Strom-Generator und eine Windfahnensteuerung gekauft. Jetzt kommt noch Solar und eine Sicherheitsausrüstung dran.

Aktuell kümmert sich Christoph um die Erweiterung der Batterie-Kapazitäten.

Unsere Richtlinie dabei ist: KISS. Keep It Simple Stupid.

Nur so können wir das zeitlich und finanziell schaffen
Im nächsten Winter planen wir dann in Portugal an Land zu gehen und dort noch wichtige Dinge zu machen. Zum einen das, was wir schon wissen. Zum anderen das, was uns noch auffällt.
Die Seeventile sollten teilweise ausgetauscht werden. Das Antifouling muss neu, das ist noch nicht Langfahrt geeignet.

Wir haben uns dafür entschieden, das alles später zu machen. Wir wollen die Zeit auf der Segelreise lieber für Erfahrungen nutzen und wir werden nach einiger Zeit sowieso erst merken, was wirklich noch fehlt. Und das Boot ist ja soweit in einem super Zustand.

Wohin und wie lange soll die Segelreise gehen?

Beide Fragen sind so nicht zu 100% zu beantworten. Schliesslich haben wir immer noch eine weltweite Pandemie. Und wir waren noch nie länger als 4 Wochen unterwegs – und das auch nur auf 27 Fuß.

Zuerst starten wir Richtung Portugal. Ob wir jetzt den Ärmelkanal auf der englischen oder der französischen Seite durchqueren, ist noch offen. Das hängt von Reisebestimmungen ab. Dann vielleicht die Biskaya rein, Richtung Bordeaux. Das ist davon abhängig, wann wir los kommen. Schon der Weg von Hamburg durch den Englischen Kanal und die Biskaya ist ein spannender und aufregender erster Teil der Reise.
Und zum Winter wollen wir an Land gehen, um die restlichen Arbeiten zu erledigen. Das wird vermutlich Faro oder Umgebung. Dann geht es erst mal ins Mittelmeer. Hier gilt es einen tollen Sommer zu erleben. Und der nächste Winter wird auf den Kanaren verbracht.

Und weiter geht die Planung nicht, das ist so schon weit genug.

Die Länge der Segelreise ist davon abhängig, wie es uns gefällt. Wie wir zurecht kommen. Und wie das mit dem Geld aussieht.

Wie finanziert ihr die Segelreise?

Wir haben keine vermieteten Häuser oder Wohnungen. Keine Firma, die ohne uns läuft und uns Geld bringt. Wir haben ein wenig Erspartes. Nicht viel, aber es reicht für die erste Zeit.
Und dann müssen wir entweder Geld verdienen oder irgendwann die Reise beenden.

Jetzt mag es die Meinung geben, warum wir dann losfahren. „Man kann unterwegs kein Geld verdienen.“ Das sehen wir anders. Und wir wollen arbeiten. Wir fahren jetzt los, denn jetzt passt es. Wenn wir nicht jetzt fahren, dann fahren wir nie. Ich will nicht in zwanzig Jahren meinem Traum hinterher heulen.

Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.

Mark Twain

Wir haben beide Fähigkeiten, die wir Remote anbieten werden. Natürlich sind auch der Blog und die Videos Teil unseres Modells, aber nur Teil. Es ist eine Mischkalkulation. Schliesslich soll es ja weiterhin Spaß machen.

Eine Segelreise während der Pandemie?

Bis wir loskommen wird es Mai. Bis dahin wird sich noch vieles tun in Bezug auf die Pandemie und die Bestimmungen. Die Impfungen gehen weiter und irgendwann sind auch wir dran.
Ja, wir werden uns natürlich impfen lassen.
Der letzte Sommer hat uns gezeigt, daß wir uns mit einem Boot gut in der Pandemie bewegen können. Wir werden auf unserer Segelreise autark sein, wir können auch 14 Tage Quarantäne auf dem Boot aushalten. Wir mögen uns gut leiden, daher schaffen wir das auch zu zweit auf dem engen Raum.

Und viele sind auch jetzt schon wieder in Europa unterwegs. Wir sind flexibel und offen für alles.

Gibt es einen Plan B?

Nein, keinen klaren. Die Segelreise ist mit Absicht so offen gewählt, damit wir auf veränderte Bedingungen reagieren können. Was wir definitiv wissen ist, die Reise wird uns verändern. Und auf diese Veränderungen sind wir gespannt und damit werden wir dann weiter durch das Leben gehen.

Leinen los zur Segelreise!

Wir haben lange nicht mit Euch da draussen darüber gesprochen, was wir vorhaben. Es ging alles so schnell, wir wurden quasi selbst überrannt. Das Boot hat uns gefunden, die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Es war noch so vieles ungeklärt und auch für uns noch offen. Aber in den letzten Wochen konnten wir die Dinge ordnen und schon viele Fragen klären.
Wir hoffen, du begleitest und weiter auf unserer Segelreise. Wenn du Vorschläge, Ideen oder Anregungen hast, freuen wir uns sehr darüber!