10 Argumente für die Dehler Optima 830 / 850 – Der Langzeittest
Unsere Erfahrungen mit der Dehler Optima 830 bzw. 83
Heute stellen wir euch die Segelyacht Dehler Optima 83/85 als Gebrauchtschiff vor. Wir zeigen die 10 Vorteile und was wir an ihr so schätzen. Gleichzeitig erzählen wir auch, was wir vermissen. Die Dehler Optima 850/85 ist fast baugleich, daher gelten die Informationen entsprechend.
Falls Du vor der Frage stehst, „Soll ich mir eine Dehler Optima 83o/850 gebraucht kaufen?“ erhältst Du hier entscheidende Informationen.
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Wer sollte es besser beurteilen können als ein Eigner nach mehreren Jahren Gebrauch? Du willst Erfahrungen aus erster Hand zur Dehler Optima? Hier findest Du viele Hinweise und Erfahrungen, weshalb das Boot auch heute noch eine sehr gute Wahl ist.
Die Dehler Optima 83 und 85 (oder Dehler Optima 830 bzw. 850) sind fast identisch, bis auf 20 cm am Heck, hinter dem Heckkorb, ein unbedeutender Unterschied. Im Video erklären wir das genauer.
Wie ist die Optima 830 im Vergleich zu damaligen Booten?
Die Optima war schon damals ein Qualitätschiff und höherpreisig angesiedelt, viele Leute schwärmen noch heute davon. Entweder weil Sie sich damals eine leisten konnten, oft aber auch, wenn das Geld nicht für das Boot reichte und die Dehler ein Traum bleiben musste.
Wir werden häufig auf das Boot angesprochen. Aus unserer Sicht ist sie nach wie vor ein Schiff von toller Qualität und sehr guter Haltbarkeit. Mit dem Boot selbst haben wir nur gute Erfahrungen gemacht, allerdings war der Original Motor von Faryman das Sorgenkind. Wie der Faryman Innenborder-Diesel nach diversen Problemen einen Motorschaden bekam und dann abbrannte kannst Du in dem Artikel „Motorschaden – was nun?“ lesen.
Als wir das Boot vor drei Jahren kauften, haben wir viele Fehler gemacht, die sollst Du ja nicht machen. In dem Artikel Der Kauf unserer Segelyacht Dehler Optima haben wir darüber berichtet. Falls Dich die Kostenseite eines solchen Boots interessiert, empfehle ich Dir den Artikel „Die Unterhaltskosten unserer Segelacht in 2017„. Ein Kostenupdate ist für den Winter 20/21 geplant.
Wer mehr über den Konstrukteur und die Entwicklung der ersten Segelyachten von Dehler lesen möchte, dem empfehle ich das sehr lesenswerte Portrait zu Ericus Gerhardus Van de Stadt bei Sail24.com. Gleichzeitig versteht man sehr gut, weshalb das Boot gebaut wurde wie es ist und was seine Schnelligkeit und Besonderheit ausmacht.
Zahlen, Daten und Fakten zur Dehler Optima 830/850
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- Dehler Optima 830
- Konstrukteur: E. G. Van de Stadt.
- Länge: 8,30 m (27 Fuss) – bzw. 8,50 bei der 850
- Breite: 2,48 m
- Tiefgang: 1,22 Meter
- Länge Wasserlinie: 6,70 m
- Ballast: 775 kg Stahlkiel (Sailbatdata.com), Andere Angabe: 1,1 to (Palstek)
- Gesamtgewicht: unbekannt, ich schätze 2,5 – 3 Tonnen. Wenn jemand das Reisegewicht seiner Dehler Optima kennt, bitte einen Kommentar schicken! Danke!
- Besegelung:
- Rollfock (Standard?)
- Rollgenua
- kleine Fock
- Grosssegel mit 2 Reffreihen
- Alumast
- Winsch für Großfall am Mast
- Segelfläche: 37,9 qm
- Mastlänge: 10 m
- Durchfahrtshöhe: ca. 11,20 m
- Verdrängung: 2,3 to
- Rumpfgeschwindigkeit: 6,7 kn
- 5 Schlafplätze. Zwei in der Vorschiffskajüte, zwei davon im Salon bei heruntergeklapptem Tisch, einen in der Hundekoje
- Seetoilette
- zwei Flammen Gaskocher (im Original), Spüle. Kein Backofen.
- 80 tlr. Frischwassertank im Vorschiff
- 2x 120 Ah Batterien (nicht Standard)
- 40 ltr. Kompressorkühlbox (nicht Standard)
- Handfunkgerät (nicht Standard)
- Plotter (nicht Standard)
- Ein historischer Seafarer Tiefenmesser mit wandernden Dioden
- mechanische Logge. Hat was von den Fahrradtachos aus meiner Kindheit.
Pläne, Risse und Informationen findest Du auf der Seite von sailboatdata.com
Aus der Bauzeit findest Du einen Erfahrungsbericht zu Dehler Optima 830/850 bei Palstek kostenpflichtig zum herunterladen. Sehr empfehlenswert wenn Du das Boot kaufen willst oder noch mehr Informationen suchst.
Wie ist der Rumpf der Dehler Optima im Langzeittest?
Erfahrungen mit Rumpf der Dehler Optima
Der Plan der Dehler Optima ist schnell und stabil ausgelegt. Er zeigt gleichzeitig die innovativen Ideen von Van de Stadt und den Anspruch ein schnelles Boot zu entwerfen.
Das Unterwasserschiff hat einen geteilten Lateralplan, wie bei Van de Stadt typisch. Dieser macht das Boot schneller als Langkieler und darüber hinaus viel wendiger. Und das alles bei fallenden Baukosten und geringerem Gewicht.
Wie wurde der Rumpf der Optima hergestellt?
Der Rumpf wurde im Handauflegeverfahren in GFK hergestellt. Das Laminat ist bis zu ca. 2 cm stark. Ich sage ja immer: „Stabil wie Stahl, ein Drittel so schwer und rostet nicht“ ;-).
Der Stahlkiel ist nicht einlaminiert. Es handelt sich um einen Kurzkiel, allerdings nicht um eine schmale Flosse wie bei heutigen Segelyachten. Es handelt sich um einen Kiel, der im Vergleich etwas länger ausgebildet ist. Dennoch ist es kein Langkieler. Das macht das Verhalten bei Seegang stäbig und robust und auch bei starkem Wind sehr angenehm zu segeln.
Trotz allem ist das Boot sehr wendig und lässt sich sehr gut und feinfühlig steuern.
Der Übergang zwischen dem Kiel und dem Unterwasserschiff besteht aus einer ebenen Auflagefläche am Rumpf und vier Bolzen, die vom Kiel bis in die Bilge reichen. Die Bilge wiederum besteht aus vier Abteilungen, jeweils durch massive Abtrennungen untereinander abgetrennt.
Wie gut schlägt sich der Rumpf im Langzeitest?
Dadurch, dass der von dort ausgehende Rumpf aus starkem Laminat besteht, ist das Unterwasserschiff auch für Aufsetzer auf Grund und Fels sehr widerstandsfähig. Das hat der Langzeittest eindrucksvoll bewiesen. Wir hatten einen heftigen Rumpler über einen Felsen bei 4,5 kn Motorfahrt – ohne jeden Schaden. Ich möchte es nicht noch einmal erleben. Es gibt mir aber ein sehr gutes Gefühl, dass der Kiel und das Boot das mitmacht.
Ursprünglich war der Kiel abnehmbar konzipiert. Das Boot sollte für eine Urlaubsfahrt getrailert werden können und am Zielort bei einer Dehler-Station ein Leihkiel zu bekommen sein. Das setzte sich allerdings nicht durch.
Die Dehler Optima steuert man mit einem großen Ruder
Das Ruder besteht genau genommen aus zwei Rudern. Das mit der Pinne verbundene Ruder ist das große Hauptruder. Der Teil, der bei anderen Booten der Skeg ist, ist bei der Optima ebenfalls ein etwas kleineres (Hilfs-)Ruder und wird über den Innensteuerstand bedient, wenn er denn noch vorhanden ist. Bei uns ist das Hilfsruder allerdings – weil nicht mehr einsetzbar, Innensteuerstand fehlt – irgendwann früher festgesetzt worden.
Wie ist der Decksaufbau?
Das Deck besteht zum Teil aus Sandwich mit einem Kern aus Balsaholz. Das Deck sollte also auf weiche Stellen geprüft werden.
In den Laufbereichen sind Salinos aufgeprägt, die eine gute Rutschfestigkeit bieten. Durch die geringe Breite ist der Laufbereich sehr schmal.
Wie ist die Ausstattung an Deck im Langzeittest?
Es gibt zwei 25er Lewmar Zweigang Winschen, sehr robust.
Die Klemmen für die Fockschot sind selbstklemmend ausgeführt, wodurch man sich den Knoten beim Belegen sparen kann. Schot einklemmen und fertig. Sehr praktisches Detail!
Es gibt einen Ankerkasten, der Anker bis ca. 7,5 kg und 30 Meter Kette aufnehmen kann. Eigentlich würde das Boot einen 10 bis 15 kg Anker benötigen, der passt dann aber nicht in den Ankerkasten.
Eine Mittelklampe wäre schön, zur Not kann man aber im dort vorhanden Heißauge einen Karabiner einhaken und eine Schot hierdurch führen und aus der Plicht bedienen. Z.b. beim Anlegen in der Box unter Seitenwind.
Wie segelt es sich in der Plicht der Dehler Optima?
Zu zweit ist die Plicht sehr geräumig, zu Dritt funktionieren Manöver noch sehr gut. Für vier Erwachsene wird es bei den Manövern schon eher eng, jedenfalls dann, wenn der Rudergänger den Platz wechselt, um weiterhin in Luv zu sitzen.
Wenn alle brav aufrecht sitzen und den Platz nicht tauschen dann finden auch 6 Personen Platz.
Die Plichtbänke sind aus Teak gefertigt und an der Vorderkante abgeschrägt. Das erlaubt vor allem bei rauem Wetter sich mit den Beinen an der gegenüberliegenden Bank gut abzustützen. Hierfür ist die schmale Plicht natürlich besonders gut geeignet.
Der Plichtboden ist ein riesiger Deckel, der es erlaubt, von oben an die Welle, die Wellendichtung, die Wellenkupplung und das Getriebe sowie von hinten an den Motor heran zu kommen. Vermutlich war der Deckel früher verschraubt um Dichtigkeit gegen einsteigende Wellen herzustellen.
Insgesamt ist die Plicht ein sicherer Ort. Wir hatten noch keine einsteigenden Wellen. Allerdings fehlen Punkte, an denen man sich einpicken könnte. Diese können aber ohne viel Aufwand nach gerüstet werden.
Die Backskisten sind für eine 27 Fuß Yacht geräumig.
Bei unserem Boot gibt es einen einfachen aber funktionalen Plichttisch. Es handelt sich um eine große Schichtholzplatte mit Massivholzkanten. Darunter sind zwei Füsse, diese sehen nach Besenstiel mit Flügelmuttern aus. Mit den Flügelmuttern sind die Füsse mit der Platte schnell verschraubt und diese Seite liegt dann auf dem Traveller auf. Die andere Seite des Tisches greift mit der Unterkante hinter das Süll der Plicht.
Eine sicherlich selbst gebaute Lösung, die schnell aufgebaut ist, und sich gut verstauen lässt.
Die Sprayhood ist bei uns nicht Original und eher gebastelt. Eine Original Sprayhood ist sehr hoch, um gut in den Salon zu kommen. Ich habe diese verschiedentlich gesehen, diese ist ca. 80 cm hoch, bietet dadurch dem Wind viel Angriffsfläche
Welche Erfahrungen gibt es mit dem Rigg und der Takelung der Dehler Optima 830?
Die Dehler Optima ist mit einer Sluptakelung versehen. Der Alumast sitzt mit seinem gelenkigen Mastfuß direkt auf dem Deck auf. Bei unserem Boot wurde unter dem Mastfuss im Innenraum eine Edelstahlstütze bis in die Bilge nachträglich eingebaut. Ich denke das macht viel Sinn weil es den Druck vom Deck nimmt.
Der Mast verfügt über eine Winsch für das Großfall. Auch nach beinahe 5o Jahren Gebrauch ist der Mast noch in einem guten Zustand. Das Großsegel läuft auf Kunststoff – Rutschern. Die Genua bzw. Fock ist bei unserem Boot mit einer Rollanlage versehen. Ein sehr massives Stück aus Edelstahl. Ich vermute, daß diese damals nicht Standard war.
Das Achterstag ist Standardmäßig nicht trimmbar ausgeführt, was ich manchmal vermisse.
Der Flaschenzug der Großschot verfügt standardmäßig nicht über einen Traveller. Statt dessen ist das bootsseitige Auge im Plichtboden eingelassen, wie bei einer Jolle. Eine Nachrüstung eines Travellers ist nicht wirklich praktisch umzusetzen, da hierfür kein vernünftiger Platz vorgesehen ist. Dennoch wurde bei uns ein Traveller nachgerüstet, wie man im Video sieht.
Seitlich vom Mast befinden sich die zwei Wanten und je zwei Unterwanten. Ein Salingpaar, zwar in einfacher Alurohr Ausführung aber funktional.
Wie sind die Segeleigenschaften der Dehler Optima im Langzeittest?
Wie verhält sich die Dehler Optima im Test unter Segeln?
Die Optima setzt sich schnell in Bewegung, man kann schon bei relativ geringen Windgeschwindigkeiten unter Segeln unterwegs sein. Die Yacht ist schnell, wendig und trotzdem immer gutmütig zu handhaben. Insgesamt segelt sie sich sehr ausgewogen.
Sie verlangt wegen der nicht umgelegten Fallen grundsätzlich viel und vorsichtigen Einsatz auf dem Vorschiff. Das ist vom Deckslayout, vor allem wegen des schmalen Freibords, nicht jedermanns Sache. Dennoch vermittelt sie mir so viel Sicherheit, Beherrschbarkeit und Wendigkeit, dass ich sehr gerne Einhand mit ihr unterwegs bin.
Sie geht relativ leicht durch die Wellen, auf Grund des klassischen Bugs geht sie allerdings eher „über die Welle“ als durch die Welle hindurch. Die Wellen sind hoch am Wind und ab ca. 5 Bft ruppig und deutlich zu spüren. Das ist eher der kurzen Ostseewelle und den 27 Fuß geschuldet, und hat wenig mit dem Riss zu tun.
Wir hatten bisher Winde bis 6 Bft. Bei Regenfronten und Böenwalzen hatten wir auch mal 7-8 Bft. Bis 6 Bft. geht das ganz gut, darüber wird es sportlich. Aber auch nur, wenn die Besegelung defensiv und gut darauf eingestellt ist.
Ich würde mir mit dem Boot nicht viel mehr als 7 – 8 Bft. zu trauen. Bedenken hätte ich vor allem wegen der Welle. Die kurze Ostseewelle ist daher ab ca. 5 Bft nicht ganz das Richtige für die alte Dame und die Crew ;-). Wir müssen einfach weiter raus! :)
Welche Geschwindigkeiten konnten unter Segeln bei der Dehler Optima ermittelt werden?
Durch den geteilten Lateralplan in GfK und den hervorragenden Konstrukteur ist der Rumpf für die damalige Zeit sehr schnell. Andere Boote aus der Zeit sind häufig einen halben Knoten langsamer. Bei gutem Wind kann man auch an 2 Meter längeren Booten dran bleiben, wenn der Ehrgeiz zuschlägt ;-)
Bereits bei 1 Bft setzt sich die Optima mit knapp 1-2 Kn in Bewegung. Bei 2 Bft sind es etwa 2-3 Kn. Mit 3 Bft sind dann etwa 4 – 4,5 Kn drin. Weht der Wind mit 4 Bft, dann sind bis 5,8 Kn erreichbar. Und ab 5 Bft segelt die Optima dann auch die Rumpfgeschwindigkeit mit 6,7 Kn.
Interessanterweise trägt das ungereffte Groß, welches relativ klein ausfällt, nur mit ca. 1 Knoten zur Gesamtfahrt mit Genua bei. Je achterlicher man fährt, desto schneller lohnt es sich also, das Groß zu bergen und nur mit der Genua weiter zu fahren.
Alternative ist dann ein ausgebaumter Schmetterling mit Bullenstander und Pinnensteuerung. Dann geht nichts schief und man kann damit auch noch Kurse fahren, die ohne Baum und Bullenstander zu gefährlich wären. Vor allem bei längeren Schlägen ist das interessant und wenn man den Kurs zum Wind öfter geringfügig anpassen muss (Ausweichen, Wassertiefe etc.).
Auch nur mit der Genua alleine haben wir bei achterlichen Kursen schon die Rumpfgeschwindigkeit erreicht.
Wann sollte man an das Reffen denken?
Ab 5 Bft sollte man am Wind mal so langsam ans Reffen denken, denn die Optima neigt sich wegen des schlanken Risses und dem geringen Tiefgang relativ stark. Vor allem nimmt der Ruderdruck deutlich zu. Rollt man die Genua dann nur 1-2 Umdrehungen ein, segelt man wieder aufrecht und fast ebenso schnell.
Wir tauschen ab angesagten 4 Bft noch im Hafen auf die Fock (die ebenfalls noch recht groß ist). Das ist defensiv ausgelegt.
Das Groß reffen wir abhängig von den Böen manchmal bereits ab mittleren 4 Bft.
Ab 6 Bft wäre dann das Reff 2 zu fahren und die „kleine Fock“, man könnte sie auch Sturmfock nennen.
Alle Geschwindigkeitsangaben beziehen sich auf das reisefertige Schiff, eine ausleierte Genua 1 und ein 4 Jahre altes Großsegel ;-)
Welche Eigenschaften hat die Dehler Optima unter Motor?
Hafenmanöver unter Motor sind durch das große und lange Ruder mit dem geringen Abstand zu Schraube von nur rd. 30 cm. sehr gut und vor allem präzise zu fahren.
Vorwärts Einkuppeln und hart Ruder legen – und das Boot beginnt, fast wie auf dem Teller zu drehen. Unsere Box hat eine Boxengassenbreite von 9 m, die ist aber teilweise eingeschränkt auf 5 m. Auf der anderen Seite ist es sofort flach. Es gibt starke Strömungen und Wellenschlag. Ohne diese Manövrierfähigkeit würde das nicht in Frage kommen.
Rückwärts fahren geht auch gut unter Motor, wenn man erstmal genug Fahrt aufgenommen hat und das Ruder mit beiden Händen gut festhält. Bei langsamer Geschwindigkeit rückwärts dreht das Heck wegen des Radeffekts nach Backbord weg.
Klar, ein schnelles Unterwasserschiff ist auch unter Motor von Vorteil, ebenso die sehr gute Wendigkeit.
Wie schlägt sich das Innere der Dehler Optima im Langzeittest?
Unsere Erfahrungen mit dem Salon
Haben wir einen schwimmenden Wohnwagen gekauft?
Im Salon der Dehler Optima 830 wird am deutlichsten, dass die Firma Dehler sowohl Erfahrungen mit Booten als auch mit dem Wohnwagenbau hatte. Von innen betrachtet, hat das Boot viel von einem schwimmenden Wohnwagen. In dem engen, schnellen Rumpf haben die Konstrukteure jeden Winkel klug genutzt.
Im Innenraum zeigt sich für mich am deutlichsten, wie sinnvoll und produktiv die Zusammenarbeit von Dehler mit Van de Stadt war.
Die Dinette – Das Herzstück der Optima
Die Dinette ist durch die Anordnung ein echter Gewinn für das Boot. Es verkürzt den Raum in der Länge und macht den Salon optisch gleich lang wie breit. Das verleiht dem Raum einen für die Grundfläche sehr grossen Raumeindruck.
Die drei Fenster im Salon – Mehr Licht geht nicht
Die drei riesigen Fenster, eines zum Bug hin, zwei zur Seite machen den Salon sehr hell. Aus der Plicht kann man durch den Niedergang und das vordere Fenster sehen, was hinter der Genua los ist.
Kaum zu glauben – die Dehler Optima hat Stehhöhe
Ich kann mit 178 cm gut im Salon stehen. Im Vorschiff nicht – da ist Kopf einziehen angesagt.
Das Innere der Optima besticht durch Wohnlichkeit
Durch die Stehhöhe, die Fenster und die Dinette mit Blick nach draussen entsteht ein heller und optisch großer Innenraum. Man könnte sagen, dass auf dieser alten Yacht das Deckssalon Konzept schon damals vorweg genommen wurde.
Im Vergleich mit anderen schlanken Booten mit Längsbänken und zentralem Klapptisch ist der Innenraum sehr hell. Man hat einen guten Ausblick und der Raum wirkt durch die Dinettte viel wohnlicher. Ausserdem erscheint der Salon durch die Aufteilung deutlich breiter, ja luftiger, als er ist.
Die Hundekoje schluckt beinahe alles
Musst du etwas verstauen, die Hundekoje nimmt das mit Ihrer großen Tiefe hervorragend auf. Unter der Hundekoje finden sich die Batteriebänke. Im vorderen Bereich der Hundekoje bleibt dann noch Platz für Gepäck und einen mobilen Wasserkanister.
Wenn die Hundekoje voll gestaut ist, so wie bei uns, dann befindet sich das Hauptgewicht auf der Backbordseite. Auf dem Steuerbordbug ist sie demnach schneller.
Unter der vorderen Bank befindet sich der Diesel-Tank und unter der Bank am Niedergang ist viel Platz, um Lebensmittel zu stauen. Es gibt einen großen Stauraum innen auf der Steuerbordseite, unterhalb der Plichtbank und von innen gut erreichbar. Er bietet viel Platz für z.B. eine große Kühlbox, Werkzeug, eine dritte Batterie oder auch einen Schrank. Bei uns findet sich die 40 ltr. Kühlbox und Werkzeug darin.
Insgesamt kann man sich nicht über Stauraum beschweren, allerdings fehlt ein echter Schrank mit Fächern.
Wie ist die Kombüse der Optima ausgestattet?
Backbords längs findet sich die spartanische Kombüse mit Spülbecken und zwei Flammen Gaskocher. Bei uns wurde dieser durch einen Spirituskocher ersetzt. Darunter finden sich zwei Fächer für Geschirr und Kleinkram. Seitlich hinter einer Türe zwei Fächer für Töpfe, Salatschüssel, Nudelsieb und Wasserkocher. Darüber findet sich die Schublade für das Besteck.
Die Küche lädt trotz Ihrer knappen Ausstattung zum Kochen ein. Besonders, weil mit der Dinette in Griffweite mehr als genug Platz zum Schnippeln und Ablegen vorhanden ist. Und Tageslicht ist ja auch genug da. Nur einen Backofen vermissen wir manchmal.
Der WC-Bereich ist eng
Es ist zum Salon mit einer Türe abgetrennt. Allerdings leider nicht zu Vorschiff. Bei langen Schlägen freuen wir uns jedes Mal, dass es vorhanden ist. Eng aber funktional. Es ist ein Seewasser WC ohne Schmutzwassertank. Gegenüber befindet sich ein kleines Fach um das Segelzeug aufzuhängen.
Eine Duschmöglichkeit war damals weder drinnen noch draussen üblich.
Die Vorschiffskajüte – breit an der Schulter aber kurz und niedrig
Die Schlafmöglichkeit im Vorschiff ist mit einer Länge von 1,80 eher knapp geraten. Ab Kopf ist die Matratze 1,60 m breit, das ist viel. So bleibt seitlich noch ein schmaler Streifen für Kleidung, Taschen oder ähnliches. Bei uns sind dort elastische Hängenetze, die viel Kleidung aufnehmen können.
Die Höhe über der Matratze ist mit ca. 70 cm gerade hoch genug, um angelehnt zu lesen. Sitzen geht hier schon nicht mehr. In das Bett zu klettern ist etwas für gelenkige Menschen und erfordert eine gewisse Technik.
Sprich: es ist eher eng, vor allem in der Länge und der Höhe. Er reicht aber gut zum Schlafen.
Eine transluzenter Deckel stellt das Oberlicht dar, dieser ist mit zwei Bändseln befestigt. Eine Verdunkelungsmöglichkeit fehlt. Man kann aber gut einen schwarzen Rucksackregenschutz darüber ziehen, das tut auch seinen Dienst.
Die Lüftung im Vorschiff könnte, trotz der Doraden im WC-Bereich, besser sein. Ausserdem vermissen wir Stauraum im Vorschiff für Kleidung.
Wie ist der Motor und der Motorraum der Optima?
Der Motorraum – mehr Platz wäre gut
Viel Platz findet sich nicht um den Originalmotor ein- oder auszubauen, oder auch zu warten. Das schränkt auch die Möglichkeiten ein, eine neue Maschine einzubauen. So war zum Beispiel der Dieselfilter am Motor im eingebauten Zustand nicht zu erreichen.
Wir haben nun einen 1GM10 von Yanmar, eine deutlich bessere Wahl. Eine zwei Zylinder – Variante hätte laut Werft auch hinein gepasst, dann wird es aber für die Wartungsarbeiten wieder sehr eng.
Der Motoraum hat eine eigene Bilge, die von den anderen Bilge – Abteilungen getrennt ist. Sehr gut bei Leckagen oder wenn der Motor ölt.
Der Originalmotor der Optima im Test – nicht mehr empfehlenswert
Im Original wurde damals ein Faryman Motor, ein Einzylinder Diesel mit 10 PS verbaut, Typ A30.Insgesamt eine robuste und sparsame Maschine. Allerdings mit starken Vibrationen und sehr laut. In unserem Boot war dieser mit 47 Jahren immer noch verbaut.
Wenn die Maschine im guten Zustand ist, ist das eine sehr verlässliche Maschine. Diese wurde damals tausendfach in Rüttelplatten und Baumaschinen verbaut. Aber….
Die Ersatzteilversorgung ist in den letzten Jahr deutlich schlechter geworden. Zudem hat Faryman im Februar 2019 Insolvenz angemeldet. Es gibt nur noch eine Vertriebsstelle in Deutschland. Die sind freundlich und kompetent, liefern was noch auf Lager ist. Sehr vieles ist folglich nicht mehr zu liefern.
Kolben, Kolbenringe, Einspritzpumpe – nicht mehr lieferbar. Damit müssen alle Ersatzteile nachgefertigt werden, was nichts gutes verspricht. Mach‘ also einen Bogen um Dehler Optimas, die noch den Faryman Motor verbaut haben oder gönne dir dazu einen anderen Motor.
Wo Licht ist … die 10 Vorteile der Dehler Optima 830
- Das Boot ist schnell. Die 6,7 Knoten sind durchaus erreichbar.
- Der Innenraum ist kompakt aber geräumig. Ein idealer Kompromiss für 2-3 Personen, was Segeleigenschaften, Geräumigkeit, Ausstattung und Qualität angeht. Ein langes Wochenende zu viert geht auch.
- Der durchdachte Innenraum vermittelt Wohnlichkeit und Gemütlichkeit. Helligkeit gibt es mehr als genug durch die großen Fenster. An der Dinette sitzend hat man Ausblick. Und als Bonus gibt es noch Stehhöhe im Salon dazu.
- Geringer Tiefgang. Mit 1,2 Metern kommt man in fast jeden Hafen, und wenn man über den Sand rutschen muss ;-)
- Niedrige Durchfahrtshöhe, trotzdem schnell.
- Qualität! Sowohl der Rumpf als auch der Innenausbaus ist qualitativ gut. Wenn auch nicht ganz so gut, wie bei den nordischen Jachten. Alles wirkt wertig und gut durchdacht.
- Unverwüstliche Konstruktion. Der Kiel und der Rumpf nehmen sogar Auflaufen auf Fels nicht übel. Trotzdem bitte nicht nachmachen!
- Charmanter, klassischer Riss. Ich finde die alte Dame sieht trotz Ihres Alters und des Pflegezustands noch würdig und gut aus. Mit neuem Lack wäre sie ein echtes Prachtstück.
- Der Mast ist an Deck mit 2-3 Personen aufzustellen und zu legen.
- Das Boot ist insgesamt sehr ausgewogen. Wartungsfreundlich, leicht zu segeln, wohnlich. Das Gesamtkonzept ist sehr gut gelungen.
… ist auch Schatten – die 3 Nachteile der Dehler Optima 830
- Für den Originalmotor von Faryman gibt es kaum noch Ersatzteile. Viele Monteure lehnen es ab, an der alten Maschine Reparaturen vorzunehmen. Der Motorraum ist für den Originalmotor zu klein. An viele Bereiche kommt man fast nicht heran (Ölfilter, Anlasser, Impellerpumpe hinter Schwungrad…). Der Motor ist laut und erzeugt starke Vibrationen. Die Ersatzteil Versorgung ist durch die Insolvenz von Faryman fast zusammen gebrochen.
- Die Fenster neigen dazu, undicht zu werden.
- Das Vorschiff ist niedrig und kurz.
Fazit: Die Dehler als Gebrauchtboot in 2019
Aus unserer Sicht ist die Dehler Optima 830 oder 850 ein schönes, zeitloses Schiff. Die Segelyacht segelt schnell und wendig. Das Konzept ist rund.
Auch wenn wie immer 1-2 Meter in der Länge fehlen, würde ich das Boot nicht gerne abgeben.
Wenn Du eine Dehler mit einem jungen Ersatzmotor im guten Zustand findest wirst Du mit ihr viel Freude haben.
Falls Du Anmerkungen hast schreibe bitte einen Kommentar! Wenn Du eine spezielle Frage hast oder eine Einschätzung oder Beratung beim Kauf eines Bootes haben möchtest, dann schreibe mir gerne eine Nachricht.
Genug gelesen, nun komm gerne und begleite uns durch das ganze grosse Boot!
Da bei der YouTube Verbindung der Wurm drin ist, verlinken wir dich heute mit einem Vorschaubild auf das Video direkt bei YouTube!
Beim Anklicken wirst du zu YouTube weitergeleitet!
Hallo und danke für den Bericht. Wir sind momentan dabei uns eine Dehler Optima 850 anzuschauen. Laut Bilder sehr gepflegt nur leider noch mit einem Farymann Diesel. Der soll aber „nur“ 600h runter haben. Bin daher etwas verunsichert. Was war eigentlich der Grund, dass Ihr euch damals ein anderes Boot gekauft hattet? Waren die Probleme mit dem Motor schuld, oder wolltet Ihr euch nur vergrößern oder gab es ganz andere Gründe?
Hallo Frank, schön daß du den Artikel gefunden hast.
Wir wollten uns vergrößern und auf Langfahrt gehen. Das war der einzige Grund, die Dehler zu verkaufen. Es ist ein tolles Boot, sehr seegängig und auch sehr gemütlich im Innenraum.
Der Faryman an sich ist ein guter Motor. 600 Stunden finden wir zu wenig, das kann für das Alter fast nicht sein. Das Problem des Faryman ist, es gibt keine Ersatzteile mehr. Also entweder du findest einen Motor zum Ausschlachten oder du rechnest mit einem Austauschmotor (wie bei uns der Yanmar, den konnten wir gebraucht günstig erwerben. Mehr dazu kannst du hier: https://hafenkino.blog/neuer-innenborder-fuer-die-segelyacht-das-kostet-er-und-das-musst-du-wissen/ nachlesen)
Du solltest das mitverhandeln.
Das Boot selbst wie gesagt ist super und wir denken sehr sehr gerne daran zurück!
Wir hoffen, das hilft dir!
Schöne Grüße
Hallo Christoph,
Danke für Deine Antwort vom 13. Juli 23
Welcher Erkentnissr gibt es für Osmose bei der Optima 83
Was sollte man zur Prüfung unternehmen ?
Und was tut man, wenn man weiche Stellen im Deckslaminat entdeckt ?
Liebe Grüsse Bernd
Bernd,
wenn du einen Verdacht auf Osmose bei einem GfK Boot hast, solltest du bei ausgehobenem Boot (also an Land) auf Blasen im Unterwasserschiff achten. Wenn du Blasen entdeckst, drücke mit dem Daumen darauf und rieche an der austretenden Flüssigkeit. Wenn diese nach Essig riecht, kannst du mit ziemlicher Sicherheit von Osmose ausgehen. Spezialisten klopfen den Rumpf auch ab, um Osmose zu entdecken, dazu kann ich dir leider nicht mehr sagen. Werften setzen manchmal auch den so genannten Keilschnitt ein, auch dazu kann ich dir leider nicht mehr sagen.
Bei weichen Stellen im Decks Laminat solltest du wissen, dass das nicht so bleibt, sondern sich ausweiten wird. Ich bin kein Spezialist, was das angeht, nur was ich weiß: es gibt die Möglichkeit bei kleineren Flächen einen Klebsttoff ein zu spritzen. Bei größeren Flächen steht normalerweise die Öffnung des Decks und eine Sanierung an. Das ist eine größere Baustelle. Selbst habe ich so etwas noch nicht gemacht. Ich weiß aber dass es bei „von Der Linden“ ganz gute Videos bei youtube dazu gibt.
Ich hoffe das hat erst mal geholfen. Liebe Grüße Christoph
Hallo Christoph, danke für die ausführliche und realistische Beschreibung/Kritik über die Optima 83/85.
Damit sind fast alle meine Fragen schon beantwortet.
Ich habe die Absicht mir ein Zweitschiff an der Ostsee zuzulegen. Da ich viel einhand unterwegs bin scheint
die Optima zu passen.
Frage 1. würdest Du als neuen Diesel Dich jetzt für eine 2- Zylinder Maschine entscheiden ?
Frage 2. Ist die Optima trailerbar mit einer kräftige Zugmaschine natürlich ?
Zulassung ?
Bis 3.0 m Breite und max. 3.0 Tonnen geht das doch? Oder?
Ich möchte/muss öfter mal schnell das Revier wechseln.
LG der Bernd
Hallo Bernd,
vielen Dank, das freut mich.
1. Ich glaube, mein Wunsch nach einem Zweizylinder starb, weil der Motorraum zu klein war (sorry nicht sicher, schon lange her). Du solltest, falls Du den Motor selbst tauschen möchtest darauf achten, dass die Maschine in den Motorraum passt und noch rundherum so weit zugänglich ist, dass Du zur Wartung ran kommst. Der Motorraum der Optima ist klein und eng. Wir haben uns damals für den Ein- Zylinder entschieden, weil er gebraucht war. Du brauchst nicht mehr PS nehmen, die Rumpfgeschwindigkeit begrenzt, was sinnvoll ist.
2. Die Optima ist trailerbar. Mit Ihre 2,48 m Breite ist sie genau unter den 2,50 ab denen du eine Sondergenehmigung brauchst. Die Dehler Optima war dafür konzipiert ohne Kiel getrailert zu werden. Dehler wollte damals in den typischen Ferienregionen Kiel-Leih-Stationen aufbauen. Ja, die Dehler ist trailerbar. Wir haben nie getrailert, daher kann ich Dir leider bei der Zulassung nicht helfen.
Hoffe das hat geholfen.
LG Christoph
Hallo
erstmals vielen Dank für die Mühe und den absolut fairen und ungeschönten Bericht. Ich stand vor einigen Jahren auch vor dem Kauf einer Dehler Optima 850 habe mich aber dann für eine Marieholm 261 entschieden, wegen der unbestreitbaren tollen Segeleigenschaften bei Schwerwetter, obwohl der Innenraum dort wesentlich kleiner ist. Was die von Dir beschriebenen Kriterien anbetrifft hast Du absolut alles korrekt beschrieben. Die Optima gefällt mir heute immer noch und was den Platz im Innenraum angeht denke ich es wäre vielleicht die bessere Wahl gewesen. Du siehst die Optima 830/50 ist immer noch in meinen Gedanken. Immer eine Handbreit wünscht Jörg Häcker
Sehr schöner Bericht.
Eins sollte aber korrigiert werden: Dehler kommt nicht vom Wohnwagenbau sondern hat mit dem Bootsbau in einer Garage angefangen. Mit der Varianta kam der große Erfolg. E.G. van de Stadt ist Konstrukteur der Varianta. Er war einer der ersten (wenn nich der Erste) die auf GFK setzen. Er hat auch den Valk konstruiert (1937) der als Selbstbauboot mit Sperrholz gebaut wurde. Erst nach dem 2. Weltkrieg gab es das in Deutschland in Form der Zugvögel. Die Wohnmobile wurden erst später gebaut.
Hallo Stephan,
Mensch das ist ja ein Ding. Schön Dich hier begrüßen zu können! Danke für Deine wertvollen Hinweise, ich greife die natürlich sehr gerne auf. Da war ich nicht genau in meinen Aussagen. Gut, dass Du aufgepasst und Dich gemeldet hast!
Ich bin gerade auf dem Sprung, korrigiere das aber heute Abend.
Viele Grüße und Handbreit,
Christoph
Hallo miteinander !
Danke für Eure wunderbaren Berichte !
Das Boot ist mein Favorit .. Frage wie seht Ihr das :
Ce Kennzeichnung habe ich nämlich nicht gefunden, deshalb was ist mit dem Boot möglich: -mit Abenteuerlust ..
1. Mittelmeerumsegelung
2. Atlantiküberquerung
3. Weltumsegelung
Hallo Pascal Daniel,
schön, dass Dir unser Blog gefällt! Danke!
In der Tat konnte ich damals auch nichts über die Seetüchtigkeit der Dehler Optima 85 herausfinden. Aus meiner Erfahrung und Einschätzung: Mit viel Wind hat das Boot kein Problem, das kann es gut ab. Gut, Sie ist rank und legt sich schnell auf die Backe aber ist gut kontrollierbar. Früh reffen!
Welle ist auf Grund der Länge eher das Thema, vor allem die Ostseewelle. Da sind 1,5-2 Meter Welle gegenan schon viel und unangenehm. Wie es sich auf der Nordsee bei langen Wellen verhält kann ich nicht beurteilen. Es ist vermutlich deutlich angenehmer. Ich würde nach Deiner Kategorisierung nur die Mittelmeerrunde sehen. Keine Atlantiküberquerung, keine Weltreise. Auf Grund der großen Fenster würde ich vermuten, dass die Dehler Optima nicht Seeschlagfest ist. Für mich ist das das Manko, mal ganz abgesehen vom Platzangebot und Komfort.
Hoffe das hat geholfen.
Handbreit! Christoph
Hallo zusammen!
Tolle Room Tour eurer Optima!
Ich selber habe auch eine, eine 850. An der wurde auch einiges „gebastelt“… zum einen habe ich einen anderen Motor mit 15 PS, komme aber nur auf max. 4,5 kn. Wie ist das bei euch? Ich vermute bei mir liegt es am (zu kleinen) Faltprop? Kennt ihr die Maßen von eurem Propeller?
Dann hab ich gesehen, bei euch ist im Innenraum eine zusätzliche Stütze vor der eigentlichen Maststütze (so ein Edelstahlrohr). Habt ihr die nachgerüstet? Wie ist das konstruiert? Ich hab immer das Gefühl ich krieg nicht genug Spannung über die Wanten in den Mast und eine weitere Stütze könnte helfen.
Danke schon mal und wenn ihr Fragen habt, nur raus damit.
Gruß
Raphael
Hallo Raphael,
Schön von Dir zu hören!
Okay, zu Deinen Fragen. Das erste ist einfach. Unser Prop hatte vor dem kürzen 35cm Durchmesser. Nun hat er 33,5 cm. Du kannst Dir den richtigen Propeller (abhängig von Boot, Motor und dem Getriebe) kostenlos berechnen lassen. Zum Beispiel hier:
https://www.groever-propeller.de
Ich hatte das machen lassen. Es kam heraus: 13 oder 14 x10 (für unseren Motor wohlgemerkt). Darauf hin und deswegen, weil unser Motor nicht mehr höher als 2400 Min drehte habe ich den den Propeller pro Seite um 7mm gekürzt und reprofiliert.
Nun laufen wir (wenn der Motor nicht piept) max. 6,2 Knoten. 4,5 Knoten finde ich wenig. Ich finde 5,5 sollten es mindestens sein, also wenn Du häufiger motorst. Könnte sein, dass Dein Prop zu klein ist, klingt danach, oder Steigung zu gering…
Die Stütze ist aus Edelstahl und geht durch das Bodenbrett direkt bis auf die Bilge. Kopfplatte oben und unten und verschraubt. So kommt die Last direkt in den Kiel. Wenn Du mehr Infos brauchst, ich hab auch irgendwo eine Zeichnung…. Ich finde das eine gute Lösung, kann nicht teuer sein. Vielleicht hatte ja unser Vorbesitzer ebenfalls die Schwierigkeit, nicht genug „Druck“ auf die Wanten zu bekommen. Fotos kann ich auch machen…
Hast Du zufällig eine gut erhaltene Sprayhood abzugeben? ;-)
Was fandest Du am Artikel gut, was nicht, was fehlt Dir? Was von unseren Sachen gefällt Dir und warum? Was weniger und warum?
Freue mich von Dir zu hören!
Christoph
Die Beschreibung hat mir sehr gut gefallen, ich habe viele nützliche Dinge gelernt. Ich habe auch eine Dehler Optima 850. Leider spreche ich nur ungarisch, es wäre schön zu korrespondieren. Ich habe diesen Brief mit Google übersetzt.
Mit freundlichen Grüßen Nicholas
Hallo Nicholas, freut mich sehr, dass Du uns in Ungarn hörst und siehst. Herzlich Willkommen! Was fandest Du an dem Artikel besonders? Was hälst Du von der Dehler? Wie ist Deine Erfahrung? Und wo liegst Du mit Deinem Boot? Balaton? Donau? Freue mich von Dir zu hören. Bis dann, Christoph