Dehler Optima 830 Steuerbord mit Genua

nicht überführt.

Was für ein Wochenende…

Das Boot lag bereit, überführt vom Winterlager zum Barther Yachtservice. Voll motiviert und bereit, das Boot zur Überfahrt einzurichten waren wir. Christoph ist Donnerstag schon mal vorgefahren, ich musste noch arbeiten. Dann sein Anruf: der Motor springt nicht mehr an. Bitte was? Aber der lief doch schon? Durchatmen, ruhig bleiben. Glücklicherweise war zufällig ein Motor-Fachmann vor Ort. Christoph sprach mit ihm, er schaute sich das an: der Anlasser. Okay, das kann man machen. Allerdinges: der Motor ist so alt wie das Boot…

Krisensitzung

Als ich in Barth angekommen war, machten wir eine Krisensitzung: Boot abstoßen? Weitermachen? Das Unterwasserschiff hatte uns schon sehr belastet: die Placken, welche hier im Video zu sehen waren, kamen durch einen unfachmännischen Antifouling – Aufbau. Zuerst hatten wir natürlich auch Osmose im Verdacht… Grauenvolle Vorstellung. Aber Herr Brandt vom Barther Yachtservice, wo wir das Boot machen lassen wollten, konnte uns dahingehend beruhigen. Anfangs war es auch noch nicht so schlimm mit dem Zustand des UWS. Abschleifen per Hand und neu auftragen. Beim Abtragen stellte man jedoch schnell fest, dass mehr gemacht werden muss. Strahlen und Komplettaufbau. Teurer Spaß, aber wir wollten einfach die nächsten Jahre keine Probleme mehr damit haben.

Warum habt ihr das nicht selbst gemacht? 

Selbermachen war aufgrund der Entfernung leider keine Option. Wir haben es durchgespielt, wieder und wieder. Aber durch die weite Anfahrt hätte es Wochen gedauert: auftragen, trocknen, auftragen, trocknen… im Nachgang war die Entscheidung richtig, wenn schon die Werft das Abschleifen einstellt und zum Strahlen übergeht.

Entscheidung

Ohne laufenden Motor können wir nichts machen – weder verkaufen noch behalten. Also Motor reparieren. Mir war eingefallen, dass ich in Barth auf dem Weg eine Bootsmotorenwerkstatt gesehen hatte. „Lass uns mal hingehen, vielleicht wissen die weiter“ Zum Glück war der Chef da, ein Meister vom alten Schlag. Er sagte gleich, dass es bei einem solch alten Motor schwierig mit neuen Ersatzteilen ist, es gäbe aber oft runderneuerte Teile. Ebenso kann man den Anlasser vielleicht auch reparieren. „Bringt ihn mir bis 18.00 Uhr vorbei, ich teste ihn“. Christoph schluckte kurz – selbst ausbauen? Der Meister so: „das schaffste schon“ Um 19.00 Uhr in der Werkstatt war klar, der Anlasser ist kaputt. Der Meister hatte den Anlasser und wir ein Wochenende ohne segeln.

Und jetzt?

Was man halt so macht, wenn man nicht segeln kann… Wanten nachspannen, Putzen, aus – und einräumen… Sonntags beschlossen wir, zurück nach Hamburg zu fahren und die restlichen zwei Urlaubstage dort zu verbringen.

Und auf Infos über den Anlasser zu warten…

Unser Fazit: es ist halt ein altes Boot!

2 Kommentare
  1. Jörg Häcker sagte:

    Hallo Ihr Beiden,
    Motoren stehen sich kaputt, wenn sie regelmäßig laufen halten sie oft viele tausend Betriebsstunden. Ich bin in der Traktorscene tätig,
    habe selbst einen Fendt Farmer 2 D von 1967 mit originalem Motor. Viele meiner Bekannten haben Traktoren mit Motoren aus den 50zigern und die laufen und laufen.
    Was ich bei all meinen Schiffen gemacht habe, ist Ölwechsel. Im Seewasser fahrend machmal 2x im Jahr. Vor dem Winter und manchmal während der Saison, je nach Einsatz. Fazit: Motoren stehen sich kaputt. Sorgt vor dem Winterlager dafür, dass der Motor mit Süßwasser durchspült wird, das Salz macht viel Schaden. Stopft im Winterlager einen ölgetränkten Lappen in den Auspuff und sorgt dafür das der Motorraum nicht feucht wird.
    Ich bin seit 1975 auf dem Wasser und will jetzt im Alter von 70 ein kleineres Boot kaufen, wahrscheinlich eine Optima 850 aus 1972. Das Boot schaue ich mir am 19.3.19 in den Niederlanden an.
    Habe mich auf eurem Blog angemeldet und würde mich freuen von euch zu hören.
    In diesem Sinne,
    beste Grüße aus der rauen aber herzlichen Eifel sendet
    Jörg Häcker

    Antworten
    • Christoph sagte:

      Hallo Jörg,

      fleissige Kommentaren sind bei uns sehr gerne gesehen! Danke für Deine Anmerkungen!

      Ich kann Dir nur zustimmen, die Motoren sollten häufiger bewegt werden. Wir haben im ersten Jahr den Motor immer aus gelassen, wenn es ging. Jetzt lasse ich ihn gerne etwas länger laufen, genau aus diesem Grund.

      Unsere Überführung im Frühjahr und Herbst geht immer von Hamburg über die Elbe und den Elbe-Lübeck-Kanal und die Trave nach Travemünde. Da kommen dann über das Jahr doch immerhin rd. 50 bis 100 Stunden zusammen. Mehr Motor-laufen-lassen und Süsswasserspülen geht fast nicht ;-).

      Der Tipp mit dem Öllappen im Auspuff und Luftansaugstutzen ist gut, merke ich mir. Danke!

      Weitere Anmerkungen zum Boot und Motor findest Du auch in dem Artike über den Bootskauf und unsere Erfahrungen mit dem Boot: Nicht nachmachen!? Der Kauf unserer Segelyacht Dehler Optima 830

      Ob die Hinweise darin für Dich Spezialisten in Sachen alte Motoren hilfreich sind, überlasse ich Dir :).

      Die alten Farymanmotoren waren übrigens immer etwas unterschiedlich marinisiert. Die ganz alten Motoren waren ursprünglich luftgekühlt und nur mit einer „Haube“ über dem Zylinder mehr oder minder notdürftig auf Wasserkühlung umgebaut. Diese Hauben waren nie ganz dicht. Da vielleicht mal genau hinsehen.

      Und der Kühlwasserauslass vom Motor zum Schlauch war bei uns ein Gusseisen-Knie, was durchgerostet war und durch den Vorgänger noch durch eine Edelstahlanfertigung ersetzt wurde.

      Schön dass Du im blog dabei bist und Kommentare schreibst! Danke!

      Viel Erfolg für die Besichtigung! Die Optima ist ein tolles Schiff!

      Deine Erfahrungen aus der Besichtigung kannst Du gerne zu dem o.g. Kaufartikel als Kommentar mit uns teilen, das würde uns sehr freuen!

      Herzliche Grüße,
      Christoph

      Antworten

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